piwik no script img

Neuer sportlicher Leiter bei Altona 93Neustart mit alter Legende

Ex-Bundesligatorwart Richard Golz soll Altona 93 aus der Krise helfen. Golz spielte in seiner aktiven Zeit elf Jahre beim HSV.

Jetzt auch sportlich zurück in Hamburg: Ex-Bundesligatorwart Richard Golz Foto: dpa

Bremen taz | Den sportlichen Umbruch bei Altona 93 gestaltet eine Hamburger Legende: Ex-Bundesligatorwart Richard Golz ist neuer sportlicher Leiter. „Kurzfristig wird jetzt wichtig sein, einen neuen Trainer zu finden“, verkündete der 51-Jährige gleich beim Amtsantritt – das Aus für Trainer Berkan Algan. Der Regionalligist steht auf einem Abstiegsplatz. Ob die Saison weitergeht, ist unklar.

Der HSV hatte Golz 1985 aus seiner Geburtsstadt Berlin für den Nachwuchs geholt. 1987 schaffte er es in den Profikader als zweiter Torwart hinter Uli Stein. Zu seinem Debüt kam Golz bereits am ersten Spieltag: Stein hatte seinen Gegenspieler K. o. geschlagen und war vom Platz geflogen.

Golz galt im Gegensatz zu seinem Konkurrenten als bodenständiger Sympathieträger. Steins Nachfolger, der Golz wieder auf die Bank verdrängte, war später selbst gesperrt. Golz nutzte seine Chancen, in seiner zweiten Profisaison wurde er Stammtorwart.

Mit seiner Kolumne „Euro-Golz: Hart, aber ehrlich“ begleitete er 1996 die Fußball-EM in der taz hamburg. Das Honorar spendete er einer Initiative von Frühchen-Eltern. Ein Jahr später erreichte Golz seinen „absoluten Tiefpunkt“ beim Stadtderby gegen St. Pauli: Ein missglückter Abschlag führte zum späten Ausgleich. Danach sei er in der Stadt, die bis heute seine Heimat ist, anders wahrgenommen worden.

Sein letztes Spiel machte er gegen Altona 93

Golz ging 1998 zum SC Freiburg, mit dem er zweimal abstieg. Trainer Volker Finke etablierte eine „andere Art des Fußballs“, so Golz im Rasenfunk-Podcast „Tribünengespräch“. Freiburgs Kurzpassspiel veränderte Golz’ Torwartrolle: „Ich hatte viel mehr Ballberührungen.“ Und den ersten Torwarttrainer seiner Karriere.

In zwei Jahren bei Hannover 96 absolvierte Golz als Nummer zwei hinter Robert Enke kein Profispiel mehr, sein letztes mit der zweiten Mannschaft endete nach fünf Minuten mit einem Muskelbündelriss – bei Altona 93. Nach 453 Bundesligaspielen beendete Golz 2008 seine Karriere. Er war danach Torwarttrainer beim HSV, Hertha BSC und der rumänischen Nationalmannschaft. Seit zwei Jahren arbeitet Golz als Headhunter bei einer Unternehmensberatung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!