Neuer sportlicher Leiter bei Altona 93: Neustart mit alter Legende
Ex-Bundesligatorwart Richard Golz soll Altona 93 aus der Krise helfen. Golz spielte in seiner aktiven Zeit elf Jahre beim HSV.
Der HSV hatte Golz 1985 aus seiner Geburtsstadt Berlin für den Nachwuchs geholt. 1987 schaffte er es in den Profikader als zweiter Torwart hinter Uli Stein. Zu seinem Debüt kam Golz bereits am ersten Spieltag: Stein hatte seinen Gegenspieler K. o. geschlagen und war vom Platz geflogen.
Golz galt im Gegensatz zu seinem Konkurrenten als bodenständiger Sympathieträger. Steins Nachfolger, der Golz wieder auf die Bank verdrängte, war später selbst gesperrt. Golz nutzte seine Chancen, in seiner zweiten Profisaison wurde er Stammtorwart.
Mit seiner Kolumne „Euro-Golz: Hart, aber ehrlich“ begleitete er 1996 die Fußball-EM in der taz hamburg. Das Honorar spendete er einer Initiative von Frühchen-Eltern. Ein Jahr später erreichte Golz seinen „absoluten Tiefpunkt“ beim Stadtderby gegen St. Pauli: Ein missglückter Abschlag führte zum späten Ausgleich. Danach sei er in der Stadt, die bis heute seine Heimat ist, anders wahrgenommen worden.
Sein letztes Spiel machte er gegen Altona 93
Golz ging 1998 zum SC Freiburg, mit dem er zweimal abstieg. Trainer Volker Finke etablierte eine „andere Art des Fußballs“, so Golz im Rasenfunk-Podcast „Tribünengespräch“. Freiburgs Kurzpassspiel veränderte Golz’ Torwartrolle: „Ich hatte viel mehr Ballberührungen.“ Und den ersten Torwarttrainer seiner Karriere.
In zwei Jahren bei Hannover 96 absolvierte Golz als Nummer zwei hinter Robert Enke kein Profispiel mehr, sein letztes mit der zweiten Mannschaft endete nach fünf Minuten mit einem Muskelbündelriss – bei Altona 93. Nach 453 Bundesligaspielen beendete Golz 2008 seine Karriere. Er war danach Torwarttrainer beim HSV, Hertha BSC und der rumänischen Nationalmannschaft. Seit zwei Jahren arbeitet Golz als Headhunter bei einer Unternehmensberatung.
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