südwester: Verdächtig
Das Schöne am Verschwörungsglauben: Alles ergibt einen tieferen Sinn. Nehmen wir den vergangenen Sonntag. Da erhielten Hamburger Leser*innen vorne auf ihrem Exemplar einer großen Tageszeitung eine Werbepostkarte. „Ferienimmobilien“ zur Geldanlage wurden damit angepriesen: „Rendite und Meerblick!“ Und ausgerechnet tags darauf löste sich der xenophobe Krampf, den die politisch Verantwortlichen in Kiel für Coronabekämpfung halten: Menschen, die ganz oben in Immobilien investiert haben, dürfen diese nun auch wieder betreten. Riss man sie dann aber ab, die Karte, zerstörte das den Artikel darunter: Der geißelte die Kritik der Bundesregierung an der unabhängigen Justiz. Ganz klar: So was ist vieles – aber kein Zufall.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen