Mehr Hotels für mehr Gäste

Im Land Bremen wurden 2018 noch mehr TouristInnen gezählt als im Vorjahr. In Bremerhaven boomt, trotz aller ökologischen Belastungen, weiterhin der Kreuzfahrttourismus. Und es soll noch schlimmer werden

Von Jan Zier

In den letzten zehn Jahren kamen immer mehr TouristInnen nach Bremen. Auch 2019 war das wieder so, vermeldete die Wirtschaftsförderung gestern: 2019 stieg die Zahl der Übernachtungen um zehn Prozent auf 2,35 Millionen, verglichen mit dem Vorjahr.

Steigende Touristenzahlen seien wichtig für Bremen, sagte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Die Linke), „denn der Tourismus ist nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Hansestadt.“ Mehr als 33.000 BremerInnen lebten vom Tourismus. Bis 2025 sollen die Übernachtungszahlen in der Stadt deshalb auf 2,9 Millionen anwachsen.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden weiterhin neue Hotels gebaut und eröffnet. „Auch wenn es auf den ersten Blick paradox klingt: die steigende Zahl von Hotels erhöht nicht unbedingt den Konkurrenzdruck, sondern bringt mehr Gäste in die Stadt“, sagt Ursula Carl vom Verkehrsvereins der Freien Hansestadt Bremen.

In Bremerhaven stieg die Zahl der Übernachtungen um 3,2 Prozent auf 465.252. Die TouristInnen und Geschäftsreisenden blieben da wie dort durchschnittlich zwei Nächte – dieser Wert ist seit Jahren konstant. Die allermeisten Gäste kommen dabei aus Deutschland, die meisten ausländischen BesucherInnen stammen aus den Niederlanden. Gemessen an den Übernachtungen sank das Interesse ausländischer TouristInnen an Bremerhaven insgesamt aber um 18 Prozent. In Bremen dagegen stiegen die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland um 4,7 Prozent auf 477.428.

„Rekordzahlen“ vermeldet weiterhin der Kreuzfahrttourismus in Bremerhaven: Waren es 2017 noch 165.000 und 2018 schon 238.000 Passagiere, so erhöhte sich die Zahl der Kreuzfahrtgäste im vergangenen Jahr auf 248.000. Und es sollen noch mehr werden. Bremerhaven hat das Ziel ausgerufen, die Übernachtungszahlen bis 2025 auf 550.000 zu steigern. Das wäre, verglichen mit 2016, ein Plus von 37 Prozent. Auch der Kreuzfahrttourismus solle „signifikant gesteigert werden“, so der Plan.

Dabei haben SPD, Grüne und Linke in ihrem Koalitionsvertrag noch erklärt, dass sie sich bewusst seien, „dass derzeit Kreuzfahrtschiffe eine Belastung für das Ökosystem der Meere darstellen“. Dennoch haben sie Bremerhaven ein „hoch leistungsfähiges Kreuzfahrtterminal“ versprochen – gegen die Umweltbelastung soll laut Landesregierung vertiefter „Dialog mit den Betreibern von Kreuzfahrtschiffen“ helfen.