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helmut höges kleine wortkundeDas Rätsel um die „Modulbox“

Die „FAZ“ lanciert derzeit den Begriff „fremddeutsch“. Wahnsinn!

Karl Valentin hat oft über den „Fremden“ nachgedacht: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“ Sein Nachfolger Herbert Achternbusch wurde in seiner eigenen Heimat zum Fremden: „Früher ist hier Bayern gewesen, jetzt herrscht hier die Welt.“ Beide kämpften gegen Imperialismus und Faschismus, die von „Fremdarbeiter“, „Fremdvölker“, „Fremde Heere Ost“ sprachen.

Da passt es wie die Faust aufs Auge, wenn das Kapitalorgan FAZ zwar noch nicht nach dem „Fremdenführer“ ruft, aber schon mal das Wort „Fremddeutsch“ lanciert. Damit meint es aber nicht die Anglizismen, im Gegenteil – die elitär-autoritäre FAZ hat noch jedem Amischeiß, wenn er nur mächtig genug daherkam, gehuldigt, weswegen Anglizismen für das Blatt längst kerndeutsch sind. Gemeint war zuletzt der Wahlkampf-Stand der Grünen – ihre „Modulbox“ – die die FAZ mit „fremddeutsch für Container“ übersetzte.

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