heute in hamburg: „Wälder für ein kühleres Klima“
Demo „Rettet Hamburgs Wälder“: 18 Uhr, Altonaer Fischauktionshalle, Große Elbstraße 9
Interview Katharina Gebauer
taz: Frau Denkinger, warum ist Bäumefällen ein Problem?
Petra Denkinger: Wir brauchen den Baumbestand für unser Stadtklima und unsere Lebensqualität. Es wird vorbeugend aus Gründen wie Krankheit oder Bruchgefahr gefällt, obwohl es auch möglich wäre, die Bäume etwa durch Kronensicherung zu erhalten. Gutachten, ob die Bäume wirklich gefällt werden müssten, und auch die Erhaltung der Bäume sind aber teuer, deswegen entscheidet die Stadt sich dazu, die Bäume direkt zu fällen.
Welche Wälder sind besonders gefährdet?
Der Vollhöfner Wald soll etwa ganz gefällt werden, damit im Hafen Logistikhallen entstehen können. Aber eine Stadt, die klimaneutral werden will, muss ihre Wälder erhalten.
Warum sind Wälder für die Stadt wichtig?
Als Ökosysteme sind sie extrem wichtig für den Klimaschutz. Es ist die effektivste Möglichkeit, Kohlenstoff zu speichern. Zudem sorgen Wälder für ein kühleres Lokalklima.
Was macht den Vollhöfner Wald besonders?
Der Vollhöfner Wald ist ein rund 50 Hektar großer, über 50 Jahre alter, frei aufgewachsener Laubmischwald mit 25.000 Bäumen, der circa 6.000 Tonnen CO2 im Jahr speichert. Er ist quasi Hamburgs letzte Wildnis. Unsere Initiative bekam schnell sehr großen Zulauf, weil der Vollhöfner Wald auch als Symbol für das Handeln und nicht nur fürs Reden steht.
Petra Denkinger, 54, ist promovierte Biologin und gründete die Klimaschutzinitiative „Vollhöfner Wald“ mit.
Was fordert denn Ihre Klimaschutzinitiative für den Vollhöfner Wald?
Als Stadtstaat sollten wir die forstliche Nutzung stoppen. Wälder als wichtige Naturräume für Tiere und Pflanzen müssen erhalten statt gefällt werden und dafür sollte auch Geld investiert werden. In der Stadt braucht es mehr Wiesen statt Rasen.
Die heutige Demo für den Erhalt der Wälder in Hamburg startet, wenn es schon dunkel ist? Wieso das?
Wir wollen eine schöne und bunte Demo, die leuchtet. Wir hoffen, dass uns dadurch möglichst viele sehen und dass wir auffallen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen