Jan Durina, Künstler, Musiker, Performer: Einblick (811)
Jan Durina ist ein slowakischer, interdisziplinär arbeitender Künstler, der mittels einer Vielzahl von Medien Personae entwickelt und komplexe Narrative entstehen lässt, in denen diese existieren. Durch Performance, Fotografie und Sound entfaltet Durina diese Narrative Schritt für Schritt und verhandelt dabei Themen wie Einsamkeit, Verlust, Grenzen zwischen Natur und Körper, Gender und Identität sowie deren Auswirkungen auf die menschliche Psyche. Im Laufe dieses Prozesses entstehen Arbeiten in Form von Musik, Performance, Film und Fotografie. Aktuell ist in der Acud Galerie die Ausstellung „Human Thirst“ zu sehen, die Durina gemeinsam mit Pauline Canavesio konzipiert hat (s. o., hier mit im Bild).
taz: Jan, welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
Jan Durina: Ehrlich gesagt war ich in letzter Zeit nicht in vielen Ausstellungen in Berlin – aber die Ausstellung von David Wojnarowiczs Fotografien und Filmen im KW habe ich geliebt. Ich war danach emotional total am Boden zerstört.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Sehr empfehlen möchte ich das Konzert des türkischen Rappers Ezhel am 17. April im Huxley's Neue Welt. Ich hoffe sehr, dass ich dann in Berlin sein werde. Mein liebster Veranstaltungsort ist definitiv das Acud Macht Neu – unkonventionell und freundlich. In Klubs gehe ich hingegen nicht so oft, aber wenn doch, würde ich das Trauma Bar und Kino oder die Säule im Berghain wählen.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleiten dich zurzeit durch den Alltag?
Momentan lese ich immer wieder „Full Heart“, ein Buch mit Gedichten von Edward Field. In den vergangenen Monaten habe ich eigentlich nur Gedichte gelesen. Gerade habe ich allerdings eine Menge Bücher bestellt und ich hoffe, ich werde bald die Ruhe finden, die ich zum Lesen benötige. Bei Zeitschriften bin ich nicht sehr gut. Manchmal lese ich Artikel über Kunst und Politik, aber das ist es auch schon.
Was ist dein nächstes Projekt?
Es gibt immer viele. Ich würde mich gerne ins Studio einschließen und am zweiten Album meines Musikprojekts Ephemeral Harms weiterarbeiten. Außerdem bin ich dabei, meine Bewerbungen für eine Promotion abzuschließen.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?
Um ehrlich zu sein... ich bin süchtig nach Netflix. Als ich an den Stickereien saß, habe ich angefangen im Hintergrund Netflix anzuschauen und ich glaube, ich sollte davon wirklich eine Pause nehmen. Was Objekte betrifft, habe ich einen Fetisch dafür, Palo Santo zu verbrennen und ich liebe meine Kollektion magischer Halsketten.
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