was tun in hamburg?:
Di, 4. 2., 19.30 Uhr, Café Leonar
3.000 Jahre Recht
Von der Kosher Nostra haben manche schon gehört: Jener Verästelung des organisierten Kriminalität im Nordamerika des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, deren Personal sich rekrutierte aus jüdischen Einwanderern aus Osteuropa. Denn man kann ja gar nicht oft genug daran erinnern: Jüd*innen in den USA, zumal an der Ostküste: Das hat weiß Gott nicht immer gleich zu tun gehabt mit dem großen Geld. Wo wir aber gerade bei antisemitischen Klischees sind: Einen ganzen Band über spezifisch jüdische Formen von Kriminalität, aber auch ihrer Bekämpfung – dass den jemand herausgibt, das ist eigentlich ein gutes Zeichen, nicht?
Gisela Dachs hat das getan, im Auftrag des Leo-Baeck-Instituts Jerusalem. Über die unnötig spekulative Aufmachung von „Sex & Crime“ (Suhrkamp 2019, 200 S., 20 Euro) muss mensch hinwegsehen, denn drinnen warten schöne Stücke über ein sehr viel breiteres Spektrum, als es das Noir-artige Titelbild nahelegt; da geht es dann etwa auch ums 3.000 Jahre alte Rechtssystem oder den in Hamburg nicht unbekannten Sexualforscher Magnus Hirschfeld. Jetzt ist die Herausgeberin damit im Jüdischen Salon zu Gast. (aldi)
Sa, 1. 2., bis Sa, 31.3., div. Orte
Andauerndes Unrecht
Seit 23 Jahren bringt der von der US-amerikanischen Sängerin Cynthia Utterbach initiierte „Black History Month“ auch in Hamburg übersehene, ignorierte und unterdrückte Schwarze Geschichte ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Am heutigen Samstagabend wird die Veranstaltungsreihe mit einem Konzert in der Großen Freiheit 36 eröffnet, bis zum Ende März wird unterm Motto „African unity in diversity“ diskutiert, gelesen, ausgestellt und geworkshopt. Auf Kampnagel etwa lädt am Sonntag ab 16 Uhr eine Podiumsdiskussion zu „einer praktischen Auseinandersetzung mit dem Archiv und der Heterogenität schwarzer und afrikanischer Lebensrealitäten“ ein. Im Altonaer Museum beschäftigt sich ab Mittwoch die Ausstellung „Re:Präsentationen“ mit der Geschichte und Gegenwart von schwarzen Menschen in Hamburg. Das Programm findet sich hier: fb.com/bhmhamburg. (matt)
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