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Mehr Solaranlagen aufs Dach

SolarZentrum Berlin zieht positive Zwischenbilanz. Doch Sonnenenergie bietet noch weit mehr Potenzial

Von Claudius Prößer

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat eine erste positive Zwischenbilanz der Arbeit des SolarZentrums Berlin gezogen. Die Beratungsstelle der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), die durch die Senatsverwaltung von Senatorin Ramona Pop (Grüne) gefördert wird, sei seit Mai 2019 schon von mehr als 300 BerlinerInnen in Anspruch genommen worden, sagte Sprecher Matthias Borowski der taz. Die meisten kämen dazu persönlich ins „Effizienzhaus Plus“ – den Sitz des SolarZentrums in der Charlottenburger Fasanenstraße.

Das Zentrum berät kostenlos Haus- oder WohnungseigentümerInnen zu den Möglichkeiten, solare Energie wirtschaftlich auf dem Dach oder an der Fassade zu erzeugen, etwa im Rahmen des sogenannten Mieterstrommodells. Aber auch MieterInnen, die beispielsweise Sonnenstrom mit einer „Guerilla“-PV (Photovoltaik) am Balkon ernten wollen, werden über rechtliche und technische Voraussetzungen informiert. Auch auf Messen und bei öffentlichen Veranstaltungen tritt das SolarZentrum in Erscheinung.

Laut Borowski waren 82 Prozent der InteressentInnen Privatpersonen, von ihnen wiederum wollten die meisten etwas über Photovoltaik, auch in Kombination mit Stromspeichern, wissen. Seit dem Start des Förderprogramms „EnergiespeicherPlus“, durch das die Wirtschaftsverwaltung die Anschaffung von Solarstrom-Speichern mit maximal 15.000 Euro bezuschusst, seien die Anfragen in diese Richtung deutlich gestiegen. HandwerkerInnen und Unternehmen der Solarbranche hätten die Möglichkeit genutzt, sich in die Anbieterliste des SolarZentrums eintragen zu lassen.

Senatorin Pop teilte mit, sie freue sich, dass die Beratungsdienstleistungen so gut angenommen würden, und unterstrich in diesem Zusammenhang noch einmal die Bedeutung des Gebäudebestands für erneuerbare Energien: „Damit die Solarwende in Berlin gelingt, müssen die Dächer Berlins stärker für Solaranlagen genutzt werden. Wir unterstützen die Berlinerinnen und Berliner dabei.“

Das SolarZentrum ist eine von 27 Maßnahmen des „Masterplans Solarcity“, mit dem die Senatswirtschaftsverwaltung zur Umsetzung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK) 2030 beiträgt. Eine in diesem Zusammenhang in Auftrag gegebene Studie des Fraunhofer-Instituts ergab im Herbst, dass in Berlin gerade einmal Photovoltaik mit einer Leistung von gut 100 MegawattPeak – kurz: Mwp – installiert ist, was lediglich 0,7 Prozent des Stromverbrauchs deckt. Es sei aber realistisch, diesen Anteil bis zum Jahr 2050 auf 25 Prozent zu steigern.

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