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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1Hass < Fakten

Nancy Pelosi, die demokratische Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, verkündete auf einer Pressekonferenz, dass die Demokrat*innen nun auch formell ein Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump einleiten werden. Auf die Frage eines Reporters, ob Pelosi Trump hasse, antwortete sie: „Ich hasse niemanden!“ Und weiter: „Hier geht es um die Verfassung der Vereinigten Staaten und die Fakten, die belegen, dass der Präsident seinen Amtseid verletzt hat.“

2 Taten < Worte

Die Bundesregierung kündigte im Juni an, einen Teil der Migrant*innen aufzunehmen, die die Kapitänin Carola Rackete mit der Sea Watch 3 gerettet hatte. Fünf Monate später leben die auserwählten elf, darunter eine schwangere Frau, noch immer in einem italienischen Lager, in sehr prekären Umständen. Luxemburg, Frankreich, Finnland und Portugal erklärten sich im Juni ebenfalls bereit, Menschen aufzunehmen – was auch geschah. Nur die, die nach Deutschland sollten, blieben im Lager zurück.

3 Baron > Donald

Donald Trumps Sohn Baron ist mit seinen 13 Jahren schon größer als sein Vater. Donald Trump ist 1,90 Meter groß und hält sich für den Größten.

4 Zentrum für politische Schönheit > Extinction Rebellion

Zumindest was die Fähigkeit angeht, sich zu entschuldigen. Das ZpS reagierte auf die Kritik an seiner jüngsten Aktion. Die Idee: eine Säule, die Asche von NS-Opfern enthalten soll, um an diese zu erinnern. Die Kritik: Es gehe ums Spektakel, die Aktivist*innen eigneten sich die Asche an, ohne Nachfahren der Opfer miteinzubeziehen. Das ZpS räumte auf seiner Website ein: „Wenn Menschen, auf deren Seite wir uns sehen und mit denen uns tiefe Sympathie verbindet, gegen uns Position beziehen, dann zeigt das, dass wir Fehler gemacht haben.“ Der Extinction-Rebellion-Mitbegründer Roger Hallam relativierte den Holocaust, entschuldigte sich – und zog im nächsten Interview neue, krude Holocaustvergleiche.

5Selbstdarstellung < Fremddarstellung

Der neue SPD-Co-Chef Norbert Walter-Borjans fuhr am Mittwoch mit der U-Bahn zur Arbeit. Neven Subotić, Fußballer beim 1. FC Union Berlin, fährt nur noch mit der S-Bahn zum Training. Schön. Der Unterschied: Der eine wurde von anderen Fahrgästen erkannt, der andere nicht. Der eine postete ein Foto von sich auf Twitter, beim anderen taten das die Fans. Unter dem Selfie von NoWaBo kommentierten die Berliner Verkehrsbetriebe: „Wer sind Sie?“ Viktoria Morasch

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