5 dinge, die wir über klinsi gelernt haben
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1 Er lässt einen nicht kalt

Fassungslosigkeit. Diese hat sich am Mittwoch in der Redaktion der taz verbreitet, als die Nachricht über Jürgen Klinsmanns Rückkehr nach Fußball-Deutschland durch das Netz schoss. Ab sofort übernimmt er den Trainerposten beim Hertha BSC Berlin – vorerst bis zum Saisonende. Noch so ein Schwabe in Berlin? Und warum tut sich das Klinsmann überhaupt an?

2 Er war ein Topspieler und Floptrainer

Vielleicht liegt es daran, dass Klinsmann als Spieler zwar fast alles gewonnen hat (1990: Weltmeister, 1996: Europameister, 1996/97: Deutscher Meister …), als Trainer aber nur den Concaf-Cup (2013 mit den USA). Seine Trainerkarriere in der Bundesliga beim FC Bayern war denn auch sehr kurz: Nach einer 1:5-Pleite in Wolfsburg und einem 0:4 gegen Barcelona wurde er 2009 gleich in seiner ersten Saison abgesägt. Will es Klinsmann jetzt also noch mal wissen?

3 Er ist leidensfähig

Vielleicht. Aber warum gerade mit Hertha BSC (letzte vier Ligaspiele verloren, auf dem 15. Platz)? Klinsmann hat die Nationalmannschaft 2006 durch das berüchtigte „Sommermärchen“ geführt, jetzt möchte er also gegen den Abstieg kämpfen. Union Berlin (11. Platz, 5 Punkte vom Abstiegsplatz entfernt und vor einem Monat 1:0 gegen Hertha gewonnen) als neuer Arbeitgeber wäre besser nachvollziehbar gewesen.

4 Er hat ein Herz für Hertha

„Meine Beziehung zu Hertha ist eine langjährige“, sagte Klinsmann bei seiner Vorstellung am Mittwoch. Sein Vater Siegfried ist in Eberswalde und Frankfurt (Oder) groß geworden – und war Hertha-Fan. Jürgen besuchte sein erstes Fußballspiel im Stuttgarter Neckarstadion, natürlich spielte der VfB Stuttgart gegen Hertha (0:4 verloren). Bevor Jürgens Sohn Jonathan in die schweizerische erste Liga zum FC St. Gallen wechselte, debütierte er als Profitorwart bei: Hertha BSC.

5 Er kann fliegen

In Leverkusen freut sich Sportchef Rudi Völler schon sehr über das Comeback: „Wir spielen ja noch gegen Hertha. Da werde ich Jürgen auf einen Kaffee einladen, und er wird sicher gerne annehmen.“ Kaffee trinken mit „Tante Käthe“ Völler macht bestimmt Spaß. Aber Klinsmann hat jetzt erst mal andere Probleme. Am Samstag muss er gleich gegen Dortmund ran. Am Mittwoch sagte er: „Der Fußball spricht für sich selbst: Das ist der Tabellenstand“. Und wenn dieser sich nicht zu seinen Gunsten entwickeln sollte, könnte der Wahl-Kalifornier Klinsmann auch ganz schnell wieder weg sein: Klinsmann besitzt einen Helikopterschein.

Volkan Ağar