leserInnenbriefe
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Erwünschtes Vergessen

„Nachts kommt die Polizei“,

taz Hamburg vom 9. 11. 19

Eine Schande für unser Land. Verantwortung tragen die Beteiligten in der Sozialverwaltung. Aber letztlich die Politiker nicht nur in Hamburg, sondern gerade auf Bundesebene.Die Zustände erinnern sehr an die dunkelste Vergangenheit unseres Landes. Selbst nach dem Krieg wurden die Vertriebenen und Flüchtlinge nicht in fensterlosen Zimmern untergebracht. Das ist Folter. Warum am heutigen Tag überall nur gefeiert wird und nur wenig über die düstere Vergangenheit resümiert wird, ist gewollt; wir sollen vergessen, um solche geschilderten Zustände wieder als „normal“ zu akzeptieren. Sonnenhaus, taz.de

Erwünschte Antworten

„Nicht ohne mein Fleisch“,

taz Hamburg vom 5. 11. 19

Diese Zahlen bestätigen nur, dass viele Befragte bei solchen Umfragen „sozial erwünschte“ Antworten geben. Man hätte nicht fragen sollen, wer zu einem Verzicht aufs Auto „bereit wäre“, sondern wer tatsächlich auf ein Auto verzichtet. Dann wären vielleicht realistischere Zahlen herausgekommen. Wer sich ein Auto leisten kann, hat in aller Regel auch eins. Oder hat zumindest einen Partner oder Angehörige mit Auto, sodass bei Bedarf darauf zurückgegriffen werden kann. Und wer in einer Großstadt mit gut ausgebautem ÖPNV lebt und praktisch ausschließlich Wege zurücklegt, die unproblematisch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt werden können, und deswegen kein Auto hat, der „verzichtet“ nicht.

Budzylein, taz.de