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brief des tages

Nur wenig Trinkgeld in der DDR

„Stimmt so! Wann gibt man welches und wie viel Trinkgeld?“, taz vom 12./13. 10. 19

Da ist er wieder, der Graben zwischen West- und Ostdeutschland!

Während man in Skandinavien aus egalitären (also guten) Gründen wenig Trinkgeld gibt, meint Trinkgeldforscher Professor Lynn, oder sogar in den Vereinigten Staaten (nicht ganz so egalitär) es solche Tendenzen gab oder gibt, wurde es in der DDR also verboten (ganz böööse). Ich lach mich gleich tot.

Bin im Osten groß geworden und auch nicht rechts (wie kann das sein?), habe aber noch nie gehört oder erlebt, dass Trinkgeld geben verboten gewesen sein soll.

In Neuseeland ist es auch nicht so üblich, es liegt mir aber fern, dies zu bewerten.

Aber wie gesagt, es sitzt sich so schön am Grabenrand, und man kann selbstgerecht und ignorant auf die andere Seite zeigen.

Übrigens, in der DDR hat man tatsächlich des Öfteren kein oder wenig Trinkgeld gegeben. Aber das lag nur an dem oft schlechten Service und nicht an irgendwelchen (und wenn schon) Verboten.

So ein Blödsinn.

Schöne Grüße, Ihr trotzdem treuer Leser

Jan Zedow, Visselhövede

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