das wetter: Servus, Mond!
Anfangs hatte der Mond missbilligend zugesehen, wie die Sonne ihre Pflichten vernachlässigte und einfach tat, was sie wollte, auch mal im Westen aufging oder mit lautem Brummen ihre Bahn zog. Aber irgendwann hatte es ihn angesteckt. Noch wusste er nicht, wozu er die meiste Lust hatte, blieb erst mal zwei Tage aus, obwohl nach dem Kalender keineswegs Neumond war, und als er wieder am Firmament erschien, war er viereckig. Nach und nach aber packte ihn die Abenteuerlust, er hüpfte kreuz und quer über das Firmament, blies sich riesengroß auf oder machte sich stecknadelkopfklein, fuhr zur Erde nieder, strich durch nächtliche Wälder und neckte Liebespaare, indem er plötzlich an ihnen vorbeikugelte. Oder er erschreckte die Nachtschwärmer, wenn sie spät heimkehrten, indem er ihnen im Hausflur entgegenrollte. Na ja, der Alkohol!
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