: Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen
Wenn der Schabbat zu Ende geht, werden wohlduftende Besamim-Dosen zur Hand genommen und beschnuppert. Und schon sind die Aussichten auf die anstrengende nächste Woche viel angenehmer. Im Jüdischen Museum haben diese rituellen Gewürz-Dosen ab heute eine weitere Funktion: „Getarnt“ als groovy Band Spice Boxes gewähren sie Kindern ab acht Jahren auf dem neuen, interaktiven Audioguide äußerst zeitgemäß Einblicke in die jüdische Religion, Tradition und deutsch-jüdische Geschichte. Für einen Euro werden die Kids am Info-Counter mit einem iPod ausgestattet und los geht’s – gern ohne Eltern – auf eine eineinhalbstündige Tour über 22 Stationen. An sogenannten Beamboxen laden sich die jungen Entdecker sukzessive virtuelles Werkzeug runter und sind so am Ende in der Lage, beispielsweise mit einer Taucherbrille einen Knurrhahn schwimmen zu sehen. Warum dieser beeindruckende Fisch im Museum ausgestellt ist, wird selbstverständlich unterwegs auch geklärt. Ebenfalls interaktiv, aber mit der ganzen Familie, geht es beim Familiensonntag in der Berlinischen Galerie zu. Dort wird von 11 bis 14 Uhr das „Familienporträt über dem Sofa“ auseinandergenommen – und neu zusammengefügt. Die derzeit in der Videolounge des Museums gezeigten skurril-absurden Filme des Künstlers Guy Ben Ner regen dazu an. Just geschossene Fotos werden ausgedruckt und mit Scheren und Farben bearbeitet, collagiert und auf Papier und Leinwand zu neuen, eventuell ulkigen Familienbildern komponiert. „Mit neuem Blick auf Vater, Mutter und Kind“ stellt zwar „ungewöhnliche Ansichten über das gegenwärtige und künftige Familienleben“ in Aussicht, ist aber bitte nicht mit einer neuen Form der Familienaufstellung zu verwechseln (Kinder 6 Euro, Erwachsene 9 Euro, 3 Euro Material, ab 8 Jahre, es sind noch Plätze frei)!
■ www.jmberlin.de/ksl/info/audioguide/kinderaudioguide_DE.php
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