: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute Abend wird im UJZ Karlshorst über den Aufmarsch gesprochen, den Neonazis für den 15. September in Potsdam planen. Unter dem Motto „Wir arbeiten – Brüssel kassiert“ wollen die braunen Horden durch die Havelstadt marschieren, viele Wutbürger werden dem Motto zustimmen wollen, Aufklärungsarbeit also tut allemal not. Wie diese zu organisieren ist, soll hier vorab bei der Mobi „They shall not pass!“ geklärt werden. Morgen wird in der Erreichbar wieder einmal die Gruppe Jimmy Boyle tagen, diesmal beschäftigt sie sich mit der Nationalismuskritik, die die Gruppe auch aufseiten der Linken für nicht richtig ausgeprägt hält, da sie in dieser selbst das Nationale wirken sieht. Na, das muss dann mal auseinandergedröselt werden. Am Donnerstag wird in der Neuköllner Theoriekaffeebar K-Fetisch unter dem schönen Titel „Deutschland treibt sich ab“ über den organisierten „Lebensschutz“ und Antifeminismus gesprochen. „Die Befürwortung eines homogenen Staatsvolkes, das biologistische Menschenbild, der Antikommunismus, Antifeminismus und der Angriff auf die 68er-Bewegung mit all seinen normierenden, ausschließenden und antiemanzipativen Forderungen“, die bei den Lebensschützer_innen zu finden ist, wird von den Referent_innen analysiert. Anschließend wird der Gegenprotest gegen den „Marsch für das Leben“ organisiert, der am 22 September in Berlin stattfinden soll. Am Freitag schließlich wird in der Bunten Kuh im Rahmen des „Disteln im Beton-Festivals“ unter dem schönen Titel „Shice auf die Szene“ über Neonazis im HipHop gesprochen, ein bislang ja leider eher vernachlässigtes Thema. Dabei versuchen Rechte auch via HipHop Jugendliche zu rekrutieren, denn bekanntlich ist keine Musik davor gefeit, sich von rechten Ideologen vereinnahmen zu lassen. Die North-East Antifascists klären auf.
■ Mobi gegen Naziaufmarsch: Hönower Str. 30. Mo., 18.30 Uhr ■ Nationalismuskritik: Reichenberger Str. 63a. Di., 19 Uhr ■ Antifeminismus: Wildenbruchstr. 86. Do., 19 Uhr ■ Nazi-HipHop: Bernkasteler Str. 78. Fr., 17 Uhr
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