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heute in hamburg„Viele Geflüchtete sind nun Nachbarn“

Diskussion/Netzwerktreffen: „Forum Flüchtlingshilfe – Wir in Hamburg! Nebenan und mittendrin“, ab 14 Uhr, Kulturfabrik Kampnagel, Jarrestraße 20, kostenlos

Interview Yasemin Fusco

taz: Herr Helfrich, wie gut sind Geflüchtete in Hamburg schon integriert?

Martin Helfrich: Hamburg tut viel für die Integration geflüchteter Menschen, auch dank der vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger. Natürlich ist die Integration der zu uns gekommenen Frauen, Männer und Kinder ein fließender Prozess, der noch längst nicht abgeschlossen ist.

Was klappt denn gut bei der Integration?

Viele Menschen sind zwischenzeitlich in Arbeit oder Ausbildung – und das ist ein großer Erfolg. Nicht nur, weil die Erfolgsgeschichten für jede und jeden einzelnen wertvoll sind, sondern auch, weil an mancher Stelle damit auch bislang unbesetzte Stellen besetzt werden können. In der ganzen Stadtgesellschaft wird so deutlich, dass in der Integration nicht etwa nur eine Last, sondern eben auch eine riesige Chance liegt.

Gibt es heute weniger Menschen, die Geflüchtete ehrenamtlich unterstützen?

Die Zahl derer, die nach Deutschland kommen und dann hier in Hamburg zu betreuen sind, ist zurückgegangen. In der nun weniger akuten Situation gibt es daher auch weniger Bereiche, in denen spontane Hilfe zu leisten ist. Wirklich beeindruckend ist aber, wie viele der spontanen Unterstützerinnen und Unterstützer auch langfristig weiter mithelfen und Geflohene beim Ankommen begleiten. Es gibt ein breites Bündnis von ehrenamtlichen Organisationen und Initiativen, die untereinander bestens vernetzt sind und da mitmachen, wo Hilfe gebraucht wird.

Zum offenen Forum Flüchtlingshilfe kommen auch Geflüchtete selbst. Welche Themen beschäftigen sie?

Helfrich/Sozialbehörde

Martin Helfrich, 27, Pressesprecher in der Hamburger Sozialbehörde.

Die Fragen sind ganz alltäglich: Wo kann ich wohnen? Wie kann ich meine Fähigkeiten einsetzen und arbeiten? Aber auch rechtliche Fragen stellen sich, zum Beispiel nach dem Nachzug von Familien oder dem Umgang mit deutschen Formalien.

Haben sich die Bedürfnisse geändert?

Während es zunächst darum ging, in großer Eile eine Grundversorgung zu organisieren, sind viele der Geflohenen nun Hamburgerinnen und Hamburger, neue Nachbarn. Jetzt sind die Aufgaben anders, und richten sich mehr danach, dass der Zugang zu Aus- und Weiterbildung und auch zum Arbeitsmarkt möglich wird. Das schafft mehr Normalität und wohltuenden Alltag. Und das ist gut, denn es ist der logische nächste Schritt im Ankommen und in der Integration.

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