Galerie kajetan
: Räume ohne Schwerpunkt

Erich Reusch, „Beauvais“ (Ausstellungsansicht), 2019. Foto: André Carvalho, Tugba Carvalho; Courtesy Erich Reusch, kajetan

Die Kathedrale von Beauvais sollte die höchste und größte Kirche werden, doch schon in der Bauphase, Ende des 13. Jahrhunderts, stürzte sie mehrfach ein. Für Erich Reusch (geboren 1925) ist sie ein „Symbol kühner Kreativität“, in der er seine Suche nach einem möglichst schwerpunktlosen Raum gespiegelt sieht – Grund genug, seine Ausstellung in der Galerie kajetan danach zu benennen. Werke aus den 1970ern, Reuschs elektrostatische Objekte, Plexiglaskästen mit Rußpartikeln im Inneren, die sich mit dem Klima oder durch Bewegung verschieben, Bodenplastiken, die mit dem Raum in Beziehung treten und die Reusch schon vor Andre Serra entwickelte, Plexiglaswandarbeiten und ganz neue Gemälde sind dort zu sehen. Bei kajetan interagieren sie nicht nur mit dem Raum, sondern auch miteinander, mit der Spannung, die sich zwischen ihnen ergibt. So ergeben sie auch eine Ahnung von den architektonischen und skulpturalen Arbeiten Reuschs im öffentlichen Raum, die er seit den 1970ern vor allem in Westdeutschland realisierte. (bsh)

Bis 1. 9., Mi.–Fr. 14–19, Sa. 12–16 Uhr, Gneisenaustr. 33