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was tun in hamburg?

Streiter auch für eine würdige Erinnerung an die jüdischen NS-Opfer: Ulrich Bauche Foto: Wolf1949/Wikimedia Commons

Mi, 21. 8., 19 Uhr, Staats- und Universitätsbibliothek

Zylinder und Kaninchen

Es war eines der berühmtesten seiner Art – weltweit: Zauber-Bartl, ein Geschäft für, eben: Zuberzubehör, gegründet am Neuen Jungfernstieg 1, wo heute eine Kriege überstanden habende Gesichtscreme sich feilbietet. Kriege waren es auch, neben diesem typischen Hamburger Planungsbehördenhandeln, die dann für allerlei Standortwechsel des Ladens sorgten. Noch bis 1968 aber betrieb ihn die Mitbegründerin Rosa Bartl, eine Jüdin, die der Schoah entging. Ihre Enkelin, Birgit Bartl-Engelhardt, widmet der Firmen-, Familien- und Stadtgeschichte nun ein opulentes Buch: „Rosa, János und Carl-Gerd. Die Bartl-Chronik“ (Verlag Magische Welt 2019, 224 S., 300 Abb., 65,50 Euro).

Wen das noch nicht überzeugt: Das Vorwort steuerten Siegfried & Roy bei. Auch diese heute weltweit bekannten Bühnenmagier, statt mit Kaninchen inzwischen eher mit Tigern hantierend, begannen ihre Karriere in Hamburg: im Hansa-Theater.

Sa, 17. 8., 20 Uhr, Semtex, Hopfenstraße 34

Party für die Parkbank-Drei

Ach, wären sie doch einfach zur Kripo gegangen: So mancher hiesige Nachwuchsjournalist gefällt sich (oder doch vor allem, so das Kalkül, dem karriereförderlichen Blick von Vorgesetzten?) derzeit in markigen Worten über jene drei angeblichen Terrorhäuptlinge, die unlängst die Polizei in einer Grünanlage festnahm. Andere Menschen derweil verwechseln die merklich auf vorzeigbare, politisch auszuschlachtende Erfolge es anlegende Verfolgungs- und Anklageindustrie nicht mit zentralen Gütern des Grundgesetzes – und solidarisieren sich: „Unsere Solidarität gegen ihre Repression!“, schickt so etwa die Kieztränke Semtex einer entsprechenden Sause voraus. Ab 20 Uhr reicht man – versprochen: leckere – Cocktails, ab 23 Uhr legt DJ Bash!boy Punk- und HC-Platten auf.

Mi, 21. 8., 15 Uhr, Hamburg-Museum/„Bastion“

Genauer Hinseher

Er hat das 20. Jahrhundert ins Museum für Hamburgische Geschichte gebracht, dessen Hauptkustor er lange Jahre war: Der Kulturhistoriker und Volkskundler Ulrich Bauche, 91, gilt als Wegbereiter eines modernen historischen Stadtmuseums, Pionier der Gedenkstättenarbeit und Förderer der deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte in Hamburg. Schwerpunkt seiner jahrzehntelangen Arbeit war die Arbeiterbewegung und das damit eng verschränkte jüdische Leben in der Stadt. Diesen Feldern widmet sich auch ein neues Buch mit Bauche’schen „Beiträgen zur Gesellschaftsgeschichte“ – und hat eine seiner zentralen Empfehlungen zum Titel: „Genau hinsehen“ (Hg. Jürgen Bönig, Rolf Bornholdt und Wolfgang Wiedey, VSA-Verlag, 352 S., 29,90 Euro). Zur Präsentation des Bandes sind neben Kurzvorträgen und -lesungen auch Kaffee und Kuchen angekündigt.

Sa, 17. 8., 14 Uhr, Zinnwerke, Veringhof 7

Utopisch feiern

Ob Kultursenator Carsten Brosda solche Aktivitäten meinte, als er neulich davon sprach, nicht alles, auf dem „Antifa“ stehe, sei deshalb auch breit konsensfähig? Nach zweien der insgesamt 20 „Kinder vom Bullenhuser Damm“, die in der Nacht zum 21. April 1945 – zusammen mit vier Erwachsenen – von der SS ermordet wurden, hat sich die Initiative „Lelka & Mania“ benannt – und sich der Erinnerung verschrieben an jenen Versuch, schwer erträgliche, verbrecherische Experimente an Menschen zu vertuschen.

Ein erklärt utopisches Fest richtet man nun am Wochenende aus: Es gibt Essen und Trinken, Kleidertausch („Bringt gern Klamotten mit!!“), Jam-Session und Konzerte, Workshops und Party. Dabei stellt sich auch die Kampagne „Stoppt Jugendobdachlosigkeit“ vor, mit Crêpe-Stand und Sachspenden­annahme: Wer etwa Schlafsäcke oder Isomatten nicht mehr braucht: Hier sind sie gern gesehen. (aldi)

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