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Lars Penning Filme aus dem Archiv –frisch gesichtet

Wer schießen will, der soll schießen und nicht quatschen.“ Das ist im Western eine gute Idee und wurde von Sergio Leone in „The Good, the Bad and the Ugly“ (1966) bleihaltig in Szene gesetzt. Den brillanten Italo-Western, in dem sich Clint Eastwood auf die Suche nach einer vergrabenen Regimentskasse macht, zeigt das Babylon in einer Reihe mit Filmen, zu denen Ennio Morricone die Musik komponierte.

Leones berühmte „Dollar“-Trilogie ist eine offenkundige Wahl, doch auch andere Filme lohnen ein Wiedersehen: Wie Roman Polanskis „Frantic“ (1988), ein an Hitchcock angelehnter Thriller, in dem ein Mediziner (Harrison Ford) eine bizarre Odyssee durch Paris unternimmt, um seine gekidnappte Frau aus den Fängen eines Geheimdienstes zu befreien. Polanski inszenierte mit viel Gespür für die Balance von Dramatik und schwarzem Humor (The Good, the Bad and the Ugly (OmU), 25. 7., 19.15 Uhr, 28. 7., 16.15 Uhr, Frantic (OmU), 29. 7., 17.45 Uhr, 31. 7., 19.30 Uhr, Babylon Mitte).

Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ ist das poe­tischste Buch für Kinder und Jugendliche überhaupt. Das behaupten zumindest die Erwachsenen, was schon mal ein guter Grund ist, misstrauisch zu werden. In jedem Fall ist der schmale Band mit den charakteristischen Zeichnungen schwer zu verfilmen. Die französische Animationsversion von Mark Osborne versucht es so: Eine Rahmenhandlung um ein Mädchen, dessen Leben auf grausame Weise verplant ist, wird vom Film in Computeranimation gestaltet, während die eingestreuten Szenen mit dem kleinen Prinzen, der das sinnlose Streben der Menschen infrage stellt, mit Puppen in der Stop-Motion-Technik ausgeführt sind. Technisch geht das in Ordnung, allerdings gewinnt die Prinz-light-Rahmenhandlung mit der Zeit eindeutig die Oberhand (25.–28. 7., 16 Uhr, Bali Kino).

Die schottische Königin Maria Stuart (Saoirse Ronan) hat’s nicht leicht: Ihr Gatte ist schwul, die Untertanen ihrer katholischen Majestät sind überwiegend Protestanten, und Elizabeth (Margot Robbie), die Verwandte auf dem englischen Thron, weiß Marias forsch vorgetragene Machtansprüche nicht richtig zu schätzen. Das geht nicht gut aus, denn Maria bekommt ihr Temperament nicht in den Griff. Im opulenten Historienfilm „Maria Stuart, Königin von Schottland“ zeichnet Regisseurin Josie Rourke ein modernes Bild der Monarchin und sieht die rivalisierenden Königinnen dabei als Schwestern im Geiste, die sich in einem Machtpoker egoistischer männlicher Berater bewähren (28. 7., 21 Uhr, Freiluftkino Friedrichshagen).

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