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Aus Fehlern anderer gelernt

175. Geburtstag der „Redlichen Pioniere von Rochdale“

Im Jahr 2019 begehen die Konsumgenossenschaften ein besonderes Jubiläum, die „Redlichen Pioniere von Rochdale“ feiern ihren 175. Geburtstag. Im Dezember 1844 wurde in der Toadlane in Roch­dale bei Manchester der erste Laden der Redlichen Pioniere geöffnet. Schon zuvor gab es Versuche, entsprechende Läden zu eröffnen, doch erst dann kam es zum Durchbruch – weil die „Gesellschaft der redlichen Pioniere von Rochdale“ aus den Fehlern der ersten Gründungen lernten, um mit besonderen Prinzipien der Idee der Konsumgenossenschaften zum Erfolg zu verhelfen. Zu ihren Grundsätzen zählten eine ehrliche Geschäftspolitik mit unverfälschter Ware zu vollem Gewicht und mit einkalkulierten Gewinnmargen, eine begrenzte Verzinsung der Genossenschaftsanteile verbunden mit einer Überschuss-Rückvergütung auf die getätigten Käufe sowie ein demokratisches Organisationsprinzip mit jeweils nur einer Stimme je Mitglied, unabhängig von der Höhe der Kapitalbeteiligung. Anfänglich schlug ihnen noch Skepsis und teilweiser Spott ihrer Mitbürger entgegen, doch der Erfolg sollte ihnen bald recht geben. Fünf Jahre nach ihrer Gründung zählte die Konsumgenossenschaft 400 Mitglieder und erwirtschaftete einen Umsatz von umgerechnet 132.000 Euro. Bis 1864 stieg die Mitgliederzahl auf knapp 5.000, der Umsatz erreichte 3,5 Millionen Euro. Die Idee blieb nicht auf Rochdale beschränkt: Bis 1864 existierten in England und Schottland schon 600 Konsumgenossenschaften mit rund 130.000 Mitgliedern und einem Umsatz von umgerechnet 56 Millionen Euro.

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