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Hunderte Warnschüsse

Russisches Militärflugzeug soll in den Luftraum Südkoreas eingedrungen sein

Südkorea hat nach eigenen Angaben am Dienstag Hunderte Warnschüsse auf ein russisches Militärflugzeug abgefeuert, das in seine Luftraum eingedrungen ist. Es sei das erste Mal gewesen, dass eine russische Militärmaschine den Luftraum verletzt habe, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Zusätzlich zu diesem Aufklärungsflugzeug seien zwei russische Kampfjets und zwei chinesische Militärflugzeuge in Südkoreas Luftraum eingedrungen.

Russland bestreitet, dass seine Militärmaschinen den Luftraum Südkoreas verletzt haben. Vielmehr hätten dessen Flugzeuge mit gefährlichen Manövern die russische Maschine in Bedrängnis gebracht. Nicht zum ersten Mal hätten damit südkoreanische Piloten einen russischen Militärflug über neutralen Gewässern behindert.

Der Vorfall ereignete sich nach Angaben Seouls vor der Ostküste nahe einer Felseninselkette, die von dem Land kontrolliert wird. Auch Japan beansprucht die Inseln für sich. Die Beziehungen zwischen Russland und Südkorea gelten als relativ gut, erst im Juni hatte Südkoreas Handelsministerium den Beginn bilateraler Freihandelsgespräche verkündet.

Die südkoreanischen Luftstreitkräfte setzten laut offiziellen Angaben nach dem ersten Verstoß eigene Kampfjets in Bewegung, die auch die Warnschüsse abgegeben hätten. Zuvor seien gemäß den Vorschriften Leuchtgeschosse abgefeuert worden. Nachdem das russische Flugzeug zunächst abgedreht habe, sei es später wieder kurz zurückgekehrt. Südkoreas nationaler Sicherheitsberater Chung Eui Yong warnte Moskau. „Sollte sich solch eine Aktion wiederholen, wird Südkorea weit strengere Maßnahmen ergreifen“, hieß es in einer formalen Protestnote an den Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew. (dpa, rtr)

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