Flugbegleiter for Future

Schön fürs Klima: Die Gewerkschaft UFO will über Warnstreiks bei den Lufthansa-Töchtern Germanwings und Eurowings abstimmen

Mitten in der Urlaubssaison drohen bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und Germanwings Streiks beim Kabinenpersonal. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO kündigte am Donnerstag an, in der kommenden Woche bei beiden Airlines die zweiwöchige Urabstimmung dazu einzuleiten. „Im Juli werden Streiks durch die Kabinenmitarbeiter in Deutschland stattfinden“, sagte der amtierende stellvertretende Vorsitzende Daniel Flohr in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt.

Auch für die Lufthansa selbst solle es ein paar Wochen später eine Urabstimmung geben. Lufthansa wies den angekündigten Arbeitskampf aber zurück. „Einen Streik kann es nicht geben, da es derzeit weder offene Tarifverträge noch konkrete Forderungen gibt“, erklärte der Konzern mit Blick auf die Kernmarke Lufthansa.

Die mit einer Führungskrise kämpfende Gewerkschaft wirft der Fluggesellschaft vor, jüngst alle Gespräche mit UFO für beendet erklärt zu haben. Die Lufthanse mische sich zudem unangemessen in den internen Konflikt von UFO ein, sagte UFO-Chefin Sylvia De la Cruz. Im Mai war fast der gesamte UFO-Vorstand nach einem Streit zwischen Nicoley Baublies und Alexander Behrens zurückgetreten. In dem Machtkampf geht es unter anderem um Vorwürfe wie Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern.

Die Lufthansa wiederum argumentiert, dass es aus ihrer Sicht derzeit keinen UFO-Vorstand gibt, der zum Abschluss von Verträgen berechtigt wäre. Man stehe zur Tarifpartnerschaft. „Derzeit ist für uns nicht erkennbar, wann und wie UFO ihrer Rolle als berechenbarer, konstruktiver Tarifpartner wieder gerecht werden kann“, betonte die Airline. „Daher finden aktuell keine Gespräche statt.“ Man könne nicht die Arbeitsbedingungen von über 20.000 Flugbegleitern „ausgestalten, wenn nicht einmal die Wirksamkeit geschlossener Verträge sichergestellt ist“.

Der Streit wird wohl vor Gericht landen. Experten gehen davon aus, dass sich Lufthansa juristisch zur Wehr setzt, sollte es eine konkrete Streikankündigung geben. Der Konzern äußerte sich nicht dazu. UFO-Vize Flohr betonte: „Am Ende dieser Urabstimmung werden wir konkret verkünden wann, wo und wie lange Arbeitskämpfe stattfinden.“ (rtr)