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heute in hamburg„In Hamburg ist das Ergebnis schlecht“

Vortrag „Natura 2000 – Eine Chance für Hamburgs Naturschätze!?“: mit Diplom-Biologe Christian Michalczyk, 18 Uhr, Nabu Geschäftstelle Klaus-Groth-Str. 21, Eintritt frei

Interview Till Wimmer

taz: Frau Ostwald, in Hamburg sind 92% der FFH-Lebensräume in einem ungünstigen Zustand. Was ist damit gemeint?

Anne-Lone Ostwald: FFH-Lebensräume sind spezielle Lebensraumtypen, die EU-weit geschützt sind. Davon gibt es im Hamburger Stadtgebiet insgesamt 25. Das reicht von trockenen Heideflächen über Binnendünen bis zu speziellen Waldlebensräumen. Das Ziel der FFH-Richtlinie ist es, diese Lebensräume und bestimmte Tier- und Pflanzenarten in einen sogenannten günstigen Erhaltungszustand zu bringen. Alle sechs Jahre gibt es dazu einen bundesweiten Bericht und in Hamburg ist das Ergebnis wiederholt schlecht ausgefallen.

Weshalb?

Nur zwei von den 25 Lebensräumen sind in einem günstigen Zustand. Bisher gab es in Hamburg nur wenig Personal, das sich mit diesem wichtigen Thema auseinandergesetzt hat. Die Politik hätte mehr Mittel zur Verfügung stellen müssen, um da etwas zu erreichen.

Gibt es besonders gefährdete FFH-Lebensräume in Hamburg?

Es gibt Typen, die kontinuierlich gepflegt werden müssen. Zum Beispiel die Flachland-Mähwiesen, die auch in Parkanlagen zu finden sind. Auf ihnen leben viele Insektenarten. Wenn man solche Wiesen über Jahre nicht mäht, wird es schwer, sie wieder in einen günstigen Zustand zu führen.

Die Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ wurde abgewendet. Ist das ein Rückschlag für den Naturschutz?

Im Gegenteil, wir haben eine Vereinbarung mit dem Senat getroffen, die weit über den Inhalt der ursprünglichen Initiative hinausgeht. Das wird die Natur in Hamburg sehr stärken. Insofern ist das ein Riesenerfolg und sicherlich auch mehr als das, was man mit einem Volksbegehren hätte erreichen können.

Anne-Lone Ostwald, 36, ist Nabu-Referentin für die FFH-Richtlinie der Europäischen Union.

Was wurde genau erreicht?

Die Stadt hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, elf der 25 FFH-Lebensraumtypen innerhalb von zehn Jahren in einen günstigen Erhaltungszustand zu bringen. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel und für die Umsetzung werden jetzt mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt.

Sitzen in Hamburg also mehr Naturschützer in der Politik als in anderen Städten?

Insgesamt erkennt die Hamburger Politik schon an, dass den Menschen der Umweltschutz wichtig ist. Die Wahlergebnisse zeigen ja, dass den Menschen der Naturschutz am Herzen liegt und sie sich mehr Grün in der Stadt wünschen.

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