piwik no script img

Die letzte Runde auf der Geisterbahn

Von Benno Schirrmeister

Nach 37 Jahren gibt Loren Lang seine letzte Vorstellung am Theater Bremen und zwar, nicht ganz unironisch, in der Titelpartie des „Fliegenden Holländers“: Diese Schaueroper von Richard Wagner, in der Regisseur Sebastian Baumgarten den deutschen Militarismus tönen und tosen hörte, handelt ja von einem, der immer weiter segeln muss, obwohl er längst ausgebrannt und abgelebt und eigentlich tot ist.

Das lässt sich von Kammersänger Lang nun gerade nicht behaupten: Kaum eine wichtige Opernpremiere der vergangenen Jahre, die ohne seinen wohltönenden Bassbariton ausgekommen wäre, ohne seiner Stimme von großer Reife, aber fast ohne Alter: Zu erleben war er hier als ein grandioser Scarpia, zuletzt als schurkiger Schigolch, und jetzt noch einmal als ein unheimlich lebendiger Holländer. Dessen Wiederkehr und Langs Abschied fallen zusammen am Ostersonntag, und es ist klar: Er wird vermisst werden.

Theater am Goetheplatz, 18 Uhr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen