HOMMAGE: Eine Art Mystikerin
Sie ist so eine Art Mystikerin, aber wie das in diesen Kreisen üblich ist, sagt sie es nicht direkt: Die im tatarischen Teil der einstigen UdSSR geborene Komponistin Sofia Gubaidulina, die seit 1992 in Appen bei Pinneberg wohnt, lebt zurückgezogen und zieht sich immer mal wochenlang zurück, um Chor- und Kammermusik zu schreiben. Auch tatarische Folklore-Instrumente wie die Glasharfe sind dabei, und ein Violinkonzert für Anne-Sophie Mutter hat sie auch schon geschrieben. Oft verwertet die inzwischen 80-Jährige religiöse oder literarische Texte – etwas von Rilke –, und das mit der Inspiration ist für sie kein Problem: Die kommt, irgendwann, auf einem Spaziergang. Dann sieht Gubaidulina das Stück vor sich, im Ganzen, in komprimierter Form. Den Rest der Zeit verbringt sie damit, dies in einer Partitur umzusetzen, in der die Töne brav nacheinander kommen und die man also spielen kann. Ihr gilt ein Gesprächskonzert in der Pinneberger Drostei, moderieren wird Markus Fein, seit 2011 Musikdramaturg bei den Berliner Philharmonikern, der vorher die Niedersächsischen Musiktage sowie die Sommerlichen Musiktage Hitzacker geleitet hat. Beide hatte er mit modernen als auch partizipativen Programmen aufgepeppt und im Wortsinn spannend gemacht. PS
■ Mo, 17. 9., 19.30 Uhr, Drostei Pinneberg, Dingstätte 23
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