: KUNSTRÄUME
Sella Hasse Kunstpreis: Für den ersten Kunstpreis der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatten sich neunzig Hamburger Künstlerinnen und Künstler beworben. Der erste Preis geht an Ralf Jurszo mit seinen Zeichnungen von eher gewöhnlichen Innen- und Außenräumen, die sich erst auf den zweiten Blick als Orte im Kriegszusammenhang zu erkennen geben. Zwei zweite Preise gingen an Antje Bromma und an Jutta Konjer. Beide befassen sich auf allerdings grundverschiedene Weise mit einem zweiten Leben vergessener und weggeworfener Dinge, die fotografisch oder installativ in einen neuen Zusammenhang eingebunden werden. Auch von Sella Hasse (1878-1963), der Namenspatin des Preises, werden einige Grafiken gezeigt. Expressive Grafiken aus der Welt der Arbeit, über Kriegsfolgen und menschliches Elend, aber auch malerische Landschaften, Stillleben und Portraits waren der Schwerpunkt ihrer Arbeit. Die Freundin von Käthe Kollwitz lebte in Hamburg, Wismar und Berlin, reiste nach Prag, Wien und Paris. Unter der Naziherrschaft waren ihre Arbeiten verfemt, ihre Werke wurden aus den deutschen Museen entfernt. Galerie Speckstraße, Gängeviertel, täglich 16 – 19 Uhr. Noch bis So, 16. September
TDOA* DF**: Mit diesem Kürzel wirbt der „Tag der offenen Tür in der ehemaligen Dosenfabrik um Beachtung. In Hamburgs größtem Künstlerhaus ist in den Ateliers von 34 Künstlerinnen und Künstlern Kunst zu begucken, vielleicht auch zu kaufen. Dazu folgendes Rahmenprogramm: Internationale Sonderausstellung „Manic Episode 3“. So, 16. September, 13 – 19 Uhr, Atelierhaus Dosenfabrik, Stresemannstraße 374 b-e. www.dosenfabrik-hamburg.de. 13 Uhr Eröffnung mit Gabi Dobusch, Kulturpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion. 13.30 Uhr Führung durch die offenen Ateliers mit Marianne Janze. 15 und 17 Uhr Lesungen von Autoren des Writers’ Room. Ab 19 Uhr Essbare Kunstwerke, Bar und Live-Jazz: Karl Allaut Duo
Siegfried Hansen – Der erwartete Zufall: Die Street Photography des Hamburgers ist stark graphisch geprägt. Seine Motive zeigen im Trubel des städtischen Raumes überraschende Sichten auf scheinbar alltägliche Dinge und Situationen. Zuvor ungesehene Details werden erkannt, Schattierungen und Strukturen der städtischen Existenz blitzen in kurzen Momenten auf. Kunst-Nah, Große Bergstraße 160, Di – Sa 12 – 19 Uhr. Bis 21. September. www.kunst-nah.de
Christian Patterson – Sound Affects + Redheaded Peckerwood: Der Fotograf aus New York hat die Rock und Blues-Orte der Musik-Stadt Memphis ins Bild gesetzt und in einer zweiten Serie in Bildern und Objekten dem elffachen Serienmord nachgespürt, den zwei Teenager 1958 im kleinen Ort Peckerwood begingen. Galerie Robert Morat, Kleine Reichenstraße 1 Di – Fr 12 – 18, Sa 12 – 16 Uhr. Bis 27. Oktober. www.robertmorat.de
Fachtagung: Der Titel ist eher ironisch. Katharina Kohl und Peter Boué versammeln fünf weitere alte Freunde um sich und bespielen gemeinsam die alten Wohnräume: Almut Linde, Sabine Mohr, DG Reiß, Sylvia Schultes und Thomas Stordel. Eröffnung: Freitag, 21. September, 19 Uhr. Speckstraße83/87 (Gängeviertel), Do – So, 16 – 20 Uhr. Bis 7. Oktober HAJO SCHIFF
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