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Das war auchVersuchter Mord im Stile Högels

Vor seiner jetzigen Stelle arbeitete der Krankenpfleger für eine Zeitarbeitsfirma in rund 35 Pflege-einrichtungen

Die Staatsanwaltschaft Bremen hat am Mittwoch Haftbefehl gegen einen 39 Jahre alten Krankenpfleger beantragt. Der Mann hatte einer alten Frau in einer Bremer Pflegeeinrichtung der Diakonie Medikamente gegeben und anschließend Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Mordes ermittelt.

Laut Angaben der Staatsanwaltschaft ist die 75-jährige Frau Ende März mit einem auffallend niedrigen Blutzuckerspiegel auf die Intensivstation eines Krankenhauses eingeliefert worden. Ein Arzt verständigte die Polizei, weil er vermutete, dass der Frau ohne medizinische Indikation Medikamente verabreicht worden waren. Der Pfleger habe das auch gestanden, sagte ein Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, und ausgesagt, nach der Verabreichung der Medikamente „im weitesten Sinne Rettungsmaßnahmen eingeleitet zu haben“.

Der Mann habe außerdem beteuert, dergleichen noch nie zuvor getan zu haben, allerdings seien nach Angaben der Diakonie, in dessen Einrichtung „Pflegezentrum Am Doventor“ sich der Vorfall ereignet hatte, bei jetzt erfolgten internen Untersuchungen „Unregelmäßigkeiten bei den im Haus vorgehaltenen Medikamenten festgestellt worden“. Eine zehnköpfige polizeiliche Ermittlungsgruppe prüft nun, ob es auch an den vorherigen Arbeitsplätzen des Krankenpflegers zu Auffälligkeiten gekommen ist: Vor seiner Anstellung im „Pflegezentrum Am Doventor“ arbeitete er für eine Zeitarbeitsfirma in rund 35 verschiedenen Einrichtungen.

Der Fall erinnert an den früheren Krankenpfleger Niels Högel, der sich derzeit vor Gericht wegen Mordes verantworten muss. Högel soll 36 PatientInnen im Klinikum Oldenburg und 64 PatientInnen im Klinikum Delmenhorst getötet haben, indem er ihnen Medikamente spritzte, die zum Herzstillstand führten. In den so herbeigeführten Notfallsituationen soll Högel sich durch Reanimationsmaßnahmen als „Lebensretter“ aufgespielt haben. Simone Schnase

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