piwik no script img

Kommentar von Stefan Simon über Alleinerziehende im WahlkampfSie haben keine Lobby

Ob SPD, Grüne oder FDP: Sie alle wollen die Situation von Alleinerziehenden verbessern. Das ist schön und gut – aber es ist auch schon lange überfällig. Die Situation von Alleinerziehenden ist nicht erst jetzt alarmierend: In Bremen gibt es viel mehr alleinerziehende Mütter und Väter als im Bundesdurchschnitt; jede dritte Familie mit Kindern ist hier davon betroffen. Ein-Eltern-Familien sind extrem von Armut bedroht.

Das alles beweist, dass Alleinerziehende in Bremen keine Lobby haben. Und es ist ein Beleg für zwölf Jahre rot-grünen Versagens: SPD und Grüne haben es nicht geschafft, die Situation zu verbessern. Dafür reicht ein Blick in eine Studie der Arbeitnehmerkammer aus dem Jahr 2017.

Immerhin haben die Parteien erkannt, dass Bremen Angebote braucht, die speziell auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden zugeschnitten sind. Dazu zählen etwa Ausbildung in Teilzeit oder der Ausbau der Kindertagesbetreuung. Auch die Arbeitgeber*innen werden sich langfristig darauf einlassen müssen. Was nicht reicht, sind reine Lippenbekenntnisse oder Wahlkampffloskeln: All den Worten müssen Taten folgen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen