das portrait: Autodidaktin Jennifer Thees pusht Footballprofis
Jennifer Thees soll der Herrenmannschaft der Fighting Pirates Beine machen. Sie ist seit November 2018 als Athletik-Coach Teil des zwölfköpfigen Trainerteams für die Elmshorner American Footballer, die in der German Football League 2 (GFL2) spielen. Nicht nur die Position des Athletik-Coaches ist eine Neuheit in der 18-jährigen Clubgeschichte , sondern auch eine Frau im Trainerstab.
Damit ist Thees deutschlandweit eine von drei Frauen, die ein männliches Footballteam trainiert. „Dass ich bei dem einen oder anderen auf zweifelnde Blicke stoße, ist okay für mich. Ich glänze dann durch Leistung und Fachwissen“, sagt sie. Als Frau in einer sehr männlichen Sportwelt müsse sie aber drei- bis viermal härter arbeiten.
Die 32-jährige Sozialarbeiterin ist außerdem Fitnesstrainerin. Ihre Leidenschaft für den American Football entdeckte sie schon als Jugendliche. Im Rahmen eines Schulaustauschs in den USA lernte Thees den Sport kennen und lieben. Im Jahr 2015 war Thees in der GFL für die Hamburg Huskies in den Bereichen Spielerbetreuung und Statistik tätig. 2016 war Thees im US-Bundesstaat Virginia, dort liegen laut Informationen der Elmshorner Fighting Pirates ihre familiären Wurzeln, bei den New River Nitros als Athletik-Coach tätig.
Das Wissen für das Athletiktraining brachte sich Thees im Selbststudium bei. „In jeder freien Minute informiere ich mich“, sagt sie. Denn alles, was Spaß mache und einen interessiere, lerne sich leicht. Sie pusht sich gern selbst. Ihr Motto: Immer aus der eigenen Komfortzone kommen. Die 1,63 Meter große Trainerin sagt über sich selbst: „Ich trainiere fünf bis sechs Tage die Woche. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit eigentlich ausschließlich mit Sport.“ Durchschnittliche Leistung zu erbringen sei für sie inakzeptabel.
Herausforderung seien allerdings, wenn Spieler ihren Rat suchten und ihn dann nicht umsetzten. Dann wird Thees deutlich. „Wenn die Jungs nicht auf mich hören, sind sie selbst schuld“, sagt sie. „Dann sollen sie mich aber auch nicht mehr fragen.“ Ann-Kathrin Just
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