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Tim Caspar Boehme hört auf den Sound der Stadt

Freitag. Eröffnung Maerz­Musik im Haus der Berliner Festspiele. Frederic Rzewskis Klaviervariationen „The People United Will Never Be Defeated“, gespielt von ihm selbst. Hingehen (Schaperstr. 24, 20 Uhr, 30 €).

Nachdem das geklärt wäre, nun zum Rest der Woche, in der es mal wieder eine reiche Ernte an Musikschaffen aller Art gibt, von dem an dieser Stelle bestenfalls eine Kostprobe gegeben werden kann. Krachen auf hohem Niveau wird, ebenfalls am Freitag, in der Cas­sio­peia geboten. Das römische Trio Zu, bestehend aus Saxofonist Luca Mai, Bassist Massimo Pupillo und Schlagzeuger Jacopo Battaglia kommt in Originalbesetzung zu Besuch, um seine kunstvollen Attacken, Jazzcore genannt, gegen das geneigte Publikum zu fahren (Revaler Str. 99, 19.30 Uhr).

Am Sonntag ruhte der Herr von seiner Schöpfung, da kann der Mensch auch bei ruhigeren Tönen zur Besinnung kommen oder, sofern gewünscht, von sich wegdriften. Der US-amerikanische Klangkünstler William Basinski und sein australischer Kollege Lawrence English versprechen zumindest dem Tempo nach gemächlich sich entwickelnde Loopwelten. Laut könnte es dennoch werden, wenn sie am letzten Tag der Woche im HAU 1 auftreten. Die in Berlin lebende Italienerin Marta De Pascalis erzeugt vorab gleichschwebend kosmische Synthesizerstimmung (Stresemannstr. 29, 19.30 Uhr, 19 €).

Apropos Schöpfung: Mit der herannahenden Osterzeit kommen selbstverständlich auch wieder die Passionsmusiken in die Stadt. In so ziemlich unüberbietbarer Form gibt es davon am Montag im Konzerthaus Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion zu erleben, mit dem Rias Kammerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Justin ­Doyle. Ob man glaubt oder nicht: Bach bekehrt alle. Ein paar Karten gibt es noch (Gendarmenmarkt, 20 Uhr, 41–59 €).

Von der liturgischen Tradition geht es am Dienstag direkt weiter zum sehr weltlichen Geschehen im Gretchen. Dort steht der britische Rapper Swindle am Mikrofon, und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn er nicht ein paar Nummern aus seinem aktuellen Album „No More Normal“ im Gepäck haben sollte. Darauf widmet er sich in gefasst-nüchterner Form dem alltäglichen Wahnsinn des vielleicht demnächst oder irgendwann kommenden Brexit (Obentrautstr. 19–21, 21 Uhr, VVK 15/AK 18 €).

Zum Ausklang Minimal Music. Von einem der wenigen deutschen Vertreter des Fachs, Ernstalbrecht Stiebler. Im KM28 kann man ihn am Mittwoch mit neuen Werken erleben (Karl-Marx-Str. 28, 20.30 Uhr).

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