leserInnenbriefe:
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Zu wenig Normalos im Blatt
„Online statt originell“,
taz Hamburg vom 25. 3. 19
Die Morgenpost fällt und steht mit ihrer Hamburg-Berichterstattung. Leider hat die Redaktion einen Schanzeneinschlag: Zu wenig berichten die Redakteure von den Normalos, die am Ende die Zeitung kaufen. Ein Stadtteil wie Nettlenburg oder Steilshoop taucht erst im Polizei-Teil der Zeitung auf. Es gibt zwar erfahrene Redakteure, aber auch einen Stamm von Langweilern, die zwar schreiben, aber durch ihre Brille, die an eine Mischung aus Grün und Ottensen erinnert. Ich halte es für gut möglich, dass die Mopo das Zeitliche segnet. Es wäre schade für Hamburg, aber wahrscheinlich hat die Zeitung über die HSV- und St.-Pauli-Berichterstattung nur solange überlebt. Dabei spricht sogar heute noch einiges für diese Zeitung. Journalistische Standards werden hier oft eingehalten und es gibt wenig Verletzungen von Presse- und Persönlichkeitsrecht. Für den Verlag sieht es schnell so aus, als wenn ein teures Produkt mit abnehmender Akzeptanz schnell aus dem Regal muss. Und das würde bedeuten: Nur noch eine Online-Version ohne echten Journalismus mit Content-Managern und dpa, vielleicht einem HSV- und einem Pauli-Journalist. Andreas 2020, taz.de
Grüne Klimakiller
„Endlich Streit um heiße Luft“,
taz Hamburg vom 26. 2. 19
2010 bewarb sich Hamburg um den Titel „Europäische Umwelthauptstadt“, unter anderem deshalb, weil man den Ausstoß von CO2 aus dem Energiemix Deutschlands berechnete, der günstiger ist als der spezifisch hamburgische. So konnte man das Kohlekraftwerk Moorburg bei der Prognose für die Zukunft unterschlagen. Die grüne Umweltsenatorin Hajduk hatte damit Erfolg. Sicher wird es heute dem grünen Umweltsenator Kerstan gelingen, das KW Moorburg aus der Statistik zu biegen. Kämpft er doch Seite an Seite mit Vattenfall vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen ein Urteil der Vorinstanz, um den Betrieb des KW Moorburg wieder rentabel zu machen. Auch der Heilige Hafen bleibt außen vor. Hier hat sich Senator Kerstan persönlich dafür eingesetzt, Baggergut aus dem Hafen 150 km weit auf die Nordsee zu schippern und dort zu verklappen statt in Hamburg. Wie viel Öl die Baggerschiffe zusätzlich verfeuern, geht nicht in die CO2-Bilanz (ca. 30 000 t/a) ein. Prognose: nach der Elbvertiefung viel mehr. Der Bürgerschaftswahlkampf 2020 ist eröffnet, und Kerstans Botschaft lautet: Wählt nicht die feigen roten, sondern uns mutige GRÜNE Klimakiller! Klaus Bärbel, taz.de
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