piwik no script img

Chert LüddeDer Spirit von Hundertschaften

Zora Mann: „Shield 14“ und „Shield 17“, Acryl und Öl auf Holz, 2018 Foto: Trevor Lloyd, Courtesy: die Künstlerin und ChertLüdde Gallery

Als sie anfing, Schutzschilder mit Acryl oder Öl zu bemalen, da griff Zora Mann zunächst auf die klassischen Beschusshemmer von Polizisten zurück. Die lange, gewölbte Form, die einem sonst aus Plexiglas von gepanzerten Hundertschaften bekannt ist, widmete sie plötzlich zum Untergrund für ihre harmonischen Muster um. Sie malte geometrische Figuren in pastell tönenden Strahlen auf das eigentlich brutale Objekt und verfremdete es mit einer spirituellen Malerei, die an die anthroposophischen Arbeiten von Hilma Af Klint oder an folkloristische Vektorornamente erinnert. Bei ChertLüdde zeigt sie erneut Schilder, allerdings ist ihre Schutzfunktion kaum noch zu erkennen. Zora Mann überformt Ösen und Griffe zu Ohren, Bäuchen oder Beinen. Nun scheinen einem in der Galerie abstrakte Figuren anzublicken. Man könnte sie sich vor den Körper halten und den Widerspruch von Gewalt und Harmonie dieser hölzernen Kreaturen auf sich selbst übertragen. Der Titel der Ausstellung fordert dazu auf: „Being and Your Own Form“. (soj)

Bis 2. 2., Di.–Sa. 12–18Uhr, Ritterstr. 2A

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen