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das portraitImke Wübbenhorst trainiert nun die Cloppenburger

Nimmt auf der Trainerinnenbank Platz: Imke Wübbenhorst Foto: dpa

Es werden am heutigen Montag sicher einige nach Cloppenburg kommen. Kamerateams, Radioreporter, schreibende Presse und sicherlich auch Neugierige ohne beruflichen Auftrag. Die neue Attraktion auf dem Vereinsgelände des BV Cloppenburg: eine Frau. Die 30-jährige Imke Wübbenhorst wird erstmals das Training der Oberliga-Männer leiten – unter den Augen zahlreicher Beobachter.

Wübbenhorst ist Sport- und Biologielehrerin am Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht. Die ehemalige U20-Fußball-Nationalspielerin war einst Mittelfeldakteurin beim Hamburger SV und ist seit dem 22. Dezember Cheftrainerin der ersten Herren des BV Cloppenburg. Sie ist bundesweit die erste Frau, die eine Herren-Elf in einer derart hohen Spielklasse trainiert. Und es ist noch immer ungewöhnlich, dass eine Frau die beste Männermannschaft eines Clubs trainiert – noch dazu bei einem Verein, der über einen ganz ordentlichen Bekanntheitsgrad verfügt. Mit dem Geld eines Feinkost-Unternehmers und der Hilfe von prominenten Sportlern wie Valdas Ivanauskas (ehemals HSV) und Werner Biskup (einst Hannover 96) wollte der BV Cloppenburg um die Jahrtausendwende in den Profi-Fußball aufsteigen. Das misslang.

Von solchen Sphären sind die Niedersachsen aktuell weit entfernt. Das Team ist in der fünftklassigen Oberliga Niedersachsen Tabellenletzter, mit sechs Punkten Rückstand auf den rettenden Nichtabstiegsplatz. Wübbenhorst, die zuvor die in der Zweiten Liga spielenden BVC-Frauen trainiert hat, ließ sich davon nicht abschrecken. „Als die Stelle frei war, habe ich eher aus Spaß gemeint: Ich mache das. Aber wir wurden uns in den Gesprächen schnell einig“, sagt sie. „Imke Wübbenhorst ist aufgrund ihrer Qualifikation absolut in der Lage, das Team zu trainieren,“ bestätigt BVC-Vorstand Udo Anfang:

Die A-Lizenz-Inhaberin Wübbenhorst hat vor dem Trainingsauftakt vor allem einen Wunsch: „Ich hoffe, dass ich nicht nur auf das Thema Mann/Frau reduziert werde, sondern daran gemessen werde, welche Leistung wir bringen.“ Christian Görtzen

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