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Nächste Auszeichnung für Filmdrama „Roma“

Alfonso Cuaróns intimes Filmdrama „Roma“ ist für den Verband der Filmkritiker in Los Angeles der beste Film des Jahres, gab die Vereinigung am Sonntag bekannt. Zudem sprach sie „Roma“ den Preis für die beste Kamera zu. Cuaróns autobiografisch geprägter Schwarz-Weiß-Film hat schon etliche Preise abgeräumt: In Venedig gab es den Goldenen Löwen, der New York Film ­Critics Circle – ein Filmkritikerverband – kürte „Roma“ ebenfalls zum besten Film. Und die Netflix-Produktion kann sich Hoffnungen auf eine Oscar-Nominierung in der Königssparte „Bester Film“ machen – das wäre eine Premiere für den Streamingdienst.

Filmemacher lieben die archaische Kulisse

Einst galt das bitterarme Matera als Schandfleck Italiens, nun wird die Stadt mit den Höhlensiedlungen Kulturhauptstadt. Die Bewohner leben längst am Stadtrand, ihre Höhlen sind schicke Touristenunterkünfte. Das „Bethlehem Italiens“ wird Matera auch genannt, dabei könnte es auch das biblische Jerusalem sein: Mel Gibson drehte hier 2004 die „Die Passion Christi“, Pier Paolo Pasolini diente die Höhlensiedlung in Matera 1964 als Kulisse für seinen Film „Das 1. Evangelium – Matthäus“. 1993 wurden die einstigen Wohnhöhlen im Fels und die knapp 160 Höhlenkirchen – viele mit Fresken bemalt – Unesco-Weltkulturerbe. 2019 nun ist Matera neben dem bulgarischen Plowdiw Europäische Kulturhauptstadt.

Und hier ein Filmtipp für Horst Seehofer

Der Film „Styx“ um ein hoffnungslos überfülltes Flüchtlingsboot ist mit dem Menschenrechts-Filmpreis in der Kategorie Langfilm ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung am Samstagabend in Nürnberg nannte die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, Iris Berben, den österreichischen Regisseur Wolfgang Fischer mutig: Er habe einen Stoff ausgewählt, der zigfach an den südlichen Außengrenzen Europas tägliches Schicksal widerspiegele. Wer Migration als „die Mutter aller Probleme“ ansehe, solle sich 95 Minuten Zeit nehmen, um in dem Drama „die grausame Realität auf den altersschwachen Booten, die im Mittelmeer treiben, kennenzulernen“, sagte Berben.

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