brief des tages:
Gute Arbeitsbedingungen sind machbar
„Ständige Kontrollen sind schlicht nicht möglich“, taz vom 19. 11. 18
Die Sichtweise von Frau Patzwall von Vaude ist typisch für große Unternehmen, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Sie übersehen dabei, dass viele Verbraucher wünschen oder gar fordern, dass die Waren, die sie kaufen, unter akzeptablen Rahmenbedingungen hergestellt werden. Gute Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette sind machbar, wenn man will. Und sie sind ein Gebot der Stunde! Wer Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen hier und dort dem eigenen Profit unterordnet, ist out.
Natürlich kann das Unternehmen die Bedingungen kontrollieren, ebenso wie es auch die Qualität der Waren überprüft. Das ist nicht Aufgabe des Staates. Der hat die einschlägigen Gesetze zu verabschieden und ihre Einhaltung sicherzustellen. Das geht durch nicht angekündigte Kontrollen – stichprobenartig und ernst gemeint. Auf Freiwilligkeit zu setzen, ist in diesem Zusammenhang eine Schwäche, mit der sich Politik und Unternehmen hinter leeren Versprechungen verschanzen – und ihrer Verantwortung entziehen. Maria Gubisch, Gelnhausen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
