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meinungsstark

Schäbiger Umgang mit Behinderten

„Hartz IV ist ein Gespenst“, taz vom 29. 11. 18

Hartz IV ist ein Gespenst. Die Sanktionen, die das Existenzminimum noch kürzen, sind rechtlich diskutabel. Was mich umtreibt, ist, dass Menschen mit Behinderung, nicht arbeitsfähig, nur Geld in Höhe von Hartz IV bekommen. Dieser Personenkreis kann nicht aufstocken oder dazuverdienen. Behinderte wurden aus der Sozialhilfe herausgenommen, in die Armut gestoßen und seitdem noch mehr diskriminiert. Hilfen können kaum beantragt werden.

Diese Personen gehören zum Kreis der Rechtlosen. Sie haben kaum Kraft, sich zu wehren, denn der Alltag ist schon schwer zu bewältigen. Das ist gewollt. Behinderte Menschen haben keine Lobby, weil sie nur als Kostenfaktor gesehen und dargestellt werden. Keiner will behindert sein, keiner hat um seine Behinderung gebettelt. Hartz IV ist eine Schande. Auch ein Mensch mit Behinderung hat ein adäquates Leben verdient. Derzeit werden Behinderte, dank Andrea Nahles’„Teilhabegesetz“, noch mehr ausgegrenzt, schlecht behandelt, sanktio­niert, gestellte Anträge werden schleppend bearbeitet, meistens abgelehnt. Darüber wird nicht berichtet.

Dieses reiche Land geht schäbiger denn je mit Behinderten um. Ingrid Pütz, Baunatal

Egal wie sinnlos und ausbeuterisch

„Sozialstaat ist kein Freibier“, taz vom 23. 11. 18

Soso, Markus Kurth, Bundesabgeordneter der Grünen, lebt seit 2002 von Steuergeldern und ist also Experte für Leistungen von staatlichen Geldern. Seine bahnbrechende Erkenntnis ist eine irgendwie doch mit Gegenleistungen verbundene Geldzahlung – sprich Steuergelder – an Menschen, damit die irgendwie über die Runden kommen. Für Leistungen muss auf jeden Fall eine Gegenleistung her. Arbeit über alles – egal wie sinnlos, egal wie schädlich, egal wie ausbeuterisch.

Wie begründet denn dieser famose Arbeiter auf Steuerzahlers Kosten so etwas wie Kindergeld, ist ja leistungslos? Oder Rente, die auf Umlage beruht? Oder den Wegfall von Arbeit in großem Stil, weil Maschinen das besser können?

Es ist schon bezeichnend, dass bestens abgesicherte Menschen glauben, anderen ihre Art zu leben vorschreiben wollen. Statt also polemisch die menschenwürdige Leistung zum Leben als „Freibier“ zu diffamieren, möge der grüne Dauerabgeordnete sich Gedanken machen über eine Zukunft ohne „Arbeitsplätze“. Vielleicht helfen ja die alten Griechen, denn die haben so gelebt – nur damals hießen deren „Maschinen“ Sklaven. Uwe Barkow, Frankfurt am Main

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