was tun in hamburg?
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Di, 20. 11., 17 Uhr, 3001-Kino

Ausgegrenzt oder selbst isoliert?

Viel gestritten haben sich Ende der 1960er linke bundesdeutsche Schriftsteller*innen: darüber, wie umzugehen sei mit dem Selbstanspruch und der praktischen Solidarität mit verschiedenen Spektren des gesellschaftlichen Aufbruchs respektive Kampfes. In die DKP gehen, zum Beispiel, oder gerade nicht? Die RAF unterstützen oder zumindest verteidigen? Christian Geissler ist als Kommunist nicht in die DKP gegangen und hat sich bemüht, den Dialog mit militanten Gruppen aufrechtzuerhalten. Gisela Elsner wiederum hat sich in der DKP positioniert.

„Literarisch gettoisiert“, so Elsner, waren in den 1970ern beide; wie sich Geissler und Elsner aber in die politischen Auseinandersetzungen einschrieben, ob sie aufgrund ihrer Positionierungen ausgeschlossen wurden – oder sich auch selbst isolierten: Darüber diskutieren Christine Künzel von der Internationalen Gisela-Elsner-Gesellschaft, Ingo Meyer von der Christian-Geissler-Gesellschaft und Axel Schildt von der hiesigen Forschungsstelle für Zeitgeschichte. Zum Einstieg ist der Film „Altersgenossen“ von 1969 zu sehen, nach einem Buch Geisslers.

Fr, 23. 11., 21 Uhr, Kulturzentrum Lola

Krautrock-Kommunarden

Stark politisch geprägt waren Anfang der 1970er auch die Heidelberger Krautrocker-die-aber-keine-sein-Wollten Guru Guru: Da wurden gern mal Flugblätter zwischen den Songs verlesen und Konzerte gemeinsam mit dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund veranstaltet. Politisch aber verstand sich die Gruppe um Schlagzeuger Mani Neumeier ausdrücklich als unabhängig – und das hieß dereinst eben Kommune, LSD (Anspieltipp: „Der LSD-Marsch“), wilde Personalwechsel und wilde Bühnenshows. Von den beiden Letzteren hat die seit 50 Jahren bestehende Band bis heute nicht Abstand gewonnen: „Rotate“ heißt die aktuelle Platte, und vom Anarchischen auf der Bühne kann man sich auf dem Bergedorf-Stopp der Jubiläums-Tour überzeugen. (matt)