: Fragen an die Revolution, I: Warum trugen alle Arbeiter Hüte?
Vor 100 Jahren ist kaum ein Mann ohne Kopfbedeckung auf die Straße gegangen. Hüte und Mützen dienten auch der Dokumentation von Zugehörigkeit beziehungsweise der Abgrenzung von anderen gesellschaftlichen Gruppen. Arbeiter trugen weniger Hüte als Mützen. Hüte trugen sie nur sonntags oder zu Beerdigungen. Viele Soldaten behielten auch nach dem Krieg ihre militärischen Kopfbedeckungen, zum Beispiel die Matrosen. Von ihren Gegnern wurden die Revolutionäre in Karikaturen mit Kopfbedeckungen abgebildet, die sie diskreditieren sollten. Immer wieder taucht eine bestimmte Mütze auf den Abbildungen auf. Sie erinnert an eine Jakobinermütze aus der Zeit der französischen Revolution, ist aber keine. Martin Düspohl
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
