Konflikt im Jemen verursacht Hungersnot: Hunger bedroht halbe Bevölkerung
Im Jemen bekämpfen sich Huthi-Rebellen und die saudi-arabisch gestützte Regierung seit 2015. Den Menschen in dem Land droht nun eine verheerende Hungersnot.
NEW YORK/GENF epd | Die Vereinten Nationen haben vor einer Hungersnot mit dramatischen Ausmaßen im Jemen gewarnt. Rund 14 Millionen Menschen, die Hälfte der Bevölkerung des Konfliktlandes, könnten in Kürze betroffen sein, erklärte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock am Dienstag in New York.
Die Knappheit sei schockierend und könnte alles, was professionelle Helfer in ihrem Leben erlebt hätten in den Schatten stellen, erklärte Lowcock. Der Brite betonte, dass vor allem Kinder, alte und schwache Menschen von der Krise in dem arabischen Land betroffen seien. Nach Schätzungen stürben pro Tag 130 Kinder unter fünf Jahren an Lebensmittel-Mangel und Krankheiten, das seien fast 50.000 Mädchen und Jungen pro Jahr.
Lowcock machte für die Verschärfung der Lage zwei Gründe aus. Zum einen tobten immer heftigere Kämpfe um die Hafenstadt Hodeidah, über die die meisten Lebensmittelimporte und Hilfseinfuhren in den Jemen abgewickelt werden. Zum anderen sei die Volkswirtschaft des Landes aufgrund der anhaltenden Gewalt zusammengebrochen.
Die von Saudi-Arabien gestützte jemenitische Regierung und die mit iranischer Hilfe operierenden Huthi-Rebellen bekämpfen sich seit 2015. Internationale Friedensbemühungen scheiterten mehrfach. Die Vereinten Nationen werfen allen Konfliktparteien vor, Kriegsverbrechen zu verüben.