piwik no script img

brief des tages

Lasst uns nicht allein

„Asal Dardan wohnt hier nicht mehr“, taz vom 22. 10. 18

242.000 Menschen sind gegen rechts auf der Straße gewesen, aber gesehen wird nur Chemnitz mit seinen Glatzen oder Seehofer. Ja, Seehofer war sehr laut mit seinen Aussagen zum Islam, aber warum sieht man nicht gleichzeitig, dass Bundespräsident Wulff und Kanzlerin Merkel geäußert haben, dass der Islam ein Teil Deutschlands ist? Warum fühlen sich „Migranten“ (für mich sind das einfach Menschen, die in Deutschland leben, genau wie ich) plötzlich so „türkisch“. Warum wird Migration nicht als Bereicherung erlebt? Kaum taucht ein Problem auf, zack, wird die Identitätskarte gespielt. Was soll denn Cem Özdemir sagen? Soll der jetzt auch „nach Hause“ gehen? Und deshalb sage ich, das alle zusammenhalten müssen, dass das, was die AfD einfordert, weil sie glaubt, der „linksversiffte Staat“ habe das verboten, nämlich „nationalen Zusammenhalt“, dass das jetzt von den demokratischen Kräften gezeigt werden muss. Wenn die Menschen, die jetzt glauben, ihr Blut sei türkischer als deutsch, bloß weil laute und gewalttätige Antidemokraten hetzen, den Rest der Gesellschaft alleine lassen, fände ich das wirklich dramatisch. Sabine Sabranski, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen