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Verschwunden der Lebensmittelladen
Wenn ein Laden schließt
Ein Lebensmittelladen in Berlin-Mitte schließt. Räumungsverkauf.
Seit drei Wochen steht es weiß an der großen Fensterscheibe, Weinbergsweg. Zwischen dem Koreanischen Restaurant und dem Matcha Latte Cafe. Hier ging ich viele Jahre hin. Abseits der Großmärkte gab es hier gute Lebensmittel, ein paar persönliche Worte. Einkaufen war hier auch Begegnung.
Das Portemonnaie vergessen? – macht nichts, zahlst du das nächste Mal. Was hast du nicht gefunden? – Bestellen wir dir. Brot legen wir gern zurück, wenn du spät kommst.
Warum der Laden schließt? Mieterhöhung. Ja, vielleicht ist es Gier des Hauseigentümers. Ist Bestandsschutz wirklich eine private Angelegenheit allein?
Ich hab gern die Vielfalt der Menschen, die nach Berlin kommen. Zuziehende und Touristen. Warum zieht es Verarmung der Fülle und Vielseitigkeit nach sich? Nur noch Cafés, Designerläden und Flagshipstores.
Verschwunden der Handwerkerladen auf der Invalidenstraße. Weg die große Fotogalerie c/o Berlin, in deren Haus nun ein Pharmakonzern ist. Wer kommt in den nun frei werdenden Laden: Ben&Jerry wird erzählt. Unilever? Die schleichende Vereinheitlichung meines Lebens? Achte die Details.
Bald auch verschwunden die Nachbarin, die manchmal kommt und nach Waschmittel fragt.
In was für einem Alltag wollen wir leben?
„…und einen schönen Tag noch.“ Grete Jentzen, Berlin
Das muss nicht sein
„Ist das zu glauben?“, taz-Thema Freie Schulen, taz vom 8./9. 9. 2018
Liebe taz, interessante Ausführungen und viele Zahlen zum Thema Freie Schulen. Ich vermisse aber etwas Wesentliches: Der Hauptgrund vieler Eltern, ihre Kinder nicht auf eine staatliche Regelschule zu schicken,ist der sehr geringe Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund.
Selbstverständlich ist man nicht rassistisch gesinnt, fordert offene Grenzen für alle, Lehrerinnen sollen Kopftuch tragen dürfen. Aber das eigene Kind in eine Klasse mit aggressiven Muhammeds und lauten Ayshes gehen zu lassen, das muss nicht sein.
Dafür veranstaltet man Weihnachten einen Basar für Flüchtlingskinder und engagiert sich in Afrikaprojekten.U. Mallwitz-Lehwald,Berlin
Kriegsgerät voran
„Rechte Demo zum 3. Oktober in Berlin: Köthen und Chemnitz gaben Auftrieb“, taz.de vom 3. 10. 18
Interessant, dass dem rechten Aufzug ein Räumpanzer vorausfuhr, auf den ein Maschinengewehr lafettiert worden war (www.flickr.com/pho...72157700463167791).
Das ist bei Weitem nicht der Standard, eigentlich kommt so etwas bei Demonstrationen gar nicht vor. Was die Polizei erwartet hatte, um dieses Kriegsgerät voranfahren zu lassen, bleibt unklar.
Am Aufmarsch der Rechten selbst befand sich dagegen nur ein minimales Aufgebot von etwa zwei Hundertschaften (vergleiche mehr als 2.000 rechte Demonstranten), der Rest war im Einsatz, um die Strecke frei zu halten. J.S., taz. de
Mickrige Tarife
„Berliner Jugendämter: Kinderschutz braucht Personal“, taz.de vom 2. 10. 18
Ist auch kein Wunder, die dortige Unterbesetzung, da relativ niedrige Stellenbewertungen – man muss ja „sparen“, wir wollen schließlich den (höher) Vermögenden, den Leistungsträgern, ein freundliches Aufenthaltsklima bieten – und im Mittel, wie bundesweit, ebenfalls in anderen Berufszweigen, mickrige Tarifrunden. Gerhard Krause, taz.de
Berichten Sie!
Immer mehr Café-Casinos
Hier in Berlin ist mir in den letzten zwei Jahren aufgefallen, dass viele sogenannte „Café-Casinos/Bars“ aufmachen. Allerdings sitzt da so gut wie niemand drin, um einen Cocktail zu trinken.
Die eigentliche Einnahmequelle dieser Läden sind ihre Spielautomaten. Damit wird versucht, das Spielhallengesetz quasi auf legale Weise zu umgehen. Als jemand, der in Berlin-Neukölln wohnt, stört mich dieses Geschäftsgebaren, da bei uns im Umkreis von zweihundert Metern bestimmt zehn solcher Läden vorzufinden sind. Ich habe bereits Politiker angeschrieben, allerdings meldet sich niemand dazu.
Ich hoffe, dass Sie wenigstens in Ihrem „Berlin“-Teil die Menschen auf diese Läden aufmerksam machen. Ugur Yildiz, Berlin
Keine Freiräume
„Verdrängung linker Freiräume“, taz.de vom 30. 9. 18
Versuchen Sie mal, einen Raum für eine linke, nicht linksbürgerliche Institution zu bekommen. Dann hat der Vermieter morgen den Verfassungsschutz auf der Matte stehen, der ihn bedroht. Selbst Hochschulen werden so eingeschüchtert und Mietverhältnisse mit politisch missliebigen Gruppen verhindert. (Ein Beispiel wäre die HAW in Hamburg.) Dazu braucht es Finanzierung solcher Räume. Von Reichen gesponsert werden solche Projekte aber sicher nicht, sodass wir nach der Logik, dass Spekulationssucht wichtiger ist als gesellschaftlicher Dialog, wohl bald keine solche Freiräume mehr haben werden. Fragt sich, was der größere Diebstahl ist: Wohnraumspekulation oder deren Verhinderung. Oskar, taz.de
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