piwik no script img

was tun in bremen?

Sa, 29. 9., 20 Uhr, Lagerhaus,

Böse ist immer gut

Mit einer sackbösen Satire meldet sich das Bremer Tourneetheater (BTT) zu Hause zurück: „Benefiz“ heißt die Farce von Ingrid Lausund, die auch die Drehbücher für die fabelhafte Tatortreiniger-Serie geschrieben hat. Der etwas zu verräterische Untertitel lautet: „Jeder rettet einen Afrikaner“. Plot: Bei den Proben für ein Charity-Event zugunsten einer Schule in Afrika kriegen sich dessen fünf Akteur*innen in die Haare, weil: Gerade beim Gutestun gilt es, die Hauptrolle zu spielen. Und: sie diskriminierungsfrei zu interpretieren. Beim BTT, seit 2008 unterwegs, hat mit Sissi Zängerle, Bernd Lanzke und Silke Bollhorst ein Team die Leitung übernommen, die bislang Ensemblegründer Ulrich Matthaeus innehatte. Geblieben ist der Ansatz, mit reduzierter Ausstattung zu arbeiten. Und der Anspruch, „wertvolle Theatererlebniskreationen zu erschaffen“.

Sa, 29. 9., 20 Uhr, Sendesaal

Die Stimme, ein Ereignis

Die Stadt Skien wurde Anno Domini 1000 gegründet, war ab 1500 ein Zentrum der Holzwirtschaft, später an die Bahn angeschlossen und Henrik Ibsen stammt von dort. Jetzt müssen sich die Chronisten der Telemark schon wieder ein neues Datum merken: Torun Eriksen ist nämlich am 8. Januar 1977 in Skien geboren und ihre Stimme ist ein bewegendes Ereignis. Zusammen mit dem Bassisten Kjetil Dalland spielt die Norwegerin jetzt im Sendesaal ihr radikal-puristisches Programm „Luxury and Waste“, das als Album Anfang des Monats bei Jazzland Recordings erschienen ist. Magisch.

So, 30. 9., 17 Uhr, DKV-Residenz, Am Wandrahm 40-43

Weltklassik am Welttag

Ungewöhnlich marktschreierisch wird für das Klavierduo Chie Tsuyuki und Michael Rosenboom geworben: Die hannoverschen Pianist*innen seien „zu einem phänomenalen Klangerlebnis zusammengewachsen“ und ihr Programm aus Franz Schuberts Fantasien und Bedřich Smetanas „Die Moldau“ in der Klavierfassung des Komponisten wird gerühmt als „Weltklassik“. Nein, würdiger lässt er sich wirklich nicht begehen, der Welttag der Gehörlosen. (bes)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen