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Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Auch wenn die Ernte in diesem Jahr nicht ganz so üppig ausfällt, werden die Feste gefeiert wie sie fallen. Das Museumsdorf Düppel veranstaltet am Samstag und am Sonntag jeweils ab 10 Uhr ein buntes „Erntefest“.Obst aus den – wahrscheinlich mit mittelalterlichen Techniken bewässerten – Museumsgärten, Honig von Düppeler Bienen und andere Produkte, die ins mittelalterliche Portfolio passen, werden auf dem kleinen Bauernmarkt feil geboten. Und mit der Frage im Hinterkopf, wie gesund unser Essen eigentlich ist, können große und kleine Festbesucher*innen an diversen Mit-Mach-Stationen alte und neue Erntetechniken kennenlernen und über ihren Sinn und Unsinn diskutieren. Kinder ohne Stauballergie – man stelle sich einmal das Allergikerdasein im Mittelalter vor – toben vergnügt auf dem Strohplatz und genießen das Pieksfeeling auf verschwitzter Haut, wenn die Spielkumpane ein Bündel Halme im Ausschnitt platziert haben (www.dueppel.de, Eintritt bis 18 Jahre frei, Erwachsene 3,50 €, erm. 2,50 €).

Mittelalterlich-ritterlich geht es am Samstag um 14 Uhr in den Nordischen Botschaften zu, genauer im Island Felleshus. Dort liest „Opa Kullerkupp“ – der Verlagsopa des auf zeitgenössische nordische Kinderliteratur spezialisierten Berliner Kullerkupp Kinderbuchverlags – aus „Nála. Ein Rittermärchen“ von Eva Thengilsdóttir, die in ihrem mit Pixelbildern illustrierten Buch vorschlägt, durch kleine Änderungen in unseren Verhaltensmustern, destruktive Strukturen in Liebe und Mitgefühl zu verwandeln: Es geht um den kriegserprobten Ritter Wagemut, dessen Liebe zur bezaubernden Nála ihn zur Umkehr bewegen und ihn zum Friedensritter machten könnte. Die isländische Künstlerin wird auch da sein und ein Bilderbuchkino für die ganze Familie vorführen, anschließend sind alle Kinder ab 5 Jahren geladen, bei einem Workshop mitzumachen (www.nordischebotschaften.org, Eintritt frei, ohne Anmeldung)

Und dann schnell ein paar Knochen ausgraben. Denn aus Knochen, aber auch Scherben und Steinen, können Archäologen Informationen über das Leben lange vor unserer Zeit gewinnen. Nachwuchsforscher im Alter von 6 bis 12 Jahren, die wissen wollen, wie das genau geht, kommen, ausgestattet mit wetterfester Kleidung und festem Schuhwerk, am Samstag um 11 Uhr in die Scharrenstraße, genauer in den Schutzraum Petriplatz im alten Cölln, wo mehr als 3000 Knochen gefunden wurden, zum Workshop „Was Knochen, Scherben und Steine zeigen“ (www.smb.museum.de, Anmeldung und Zahlung von 9 € im Vorfeld erforderlich, vor Ort ist keine Bezahlung möglich).

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