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Die WahrheitKein halber Kerl

Schurken, die die Welt beherrschen wollen. In unserer beliebten Reihe wird diesmal der CDU-Reservist Peter „Tarzan“ Tauber verarztet.

Bleibt gern im Vordergrund: Merkel-Kumpel Peter Tauber Foto: dpa

Ein Urschrei macht die Luft beben. Dann schwingt ein muskulös aufgepumpter Mann, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, an einer Liane heran, landet mit einem heftigen Bums, der den Boden im weiten Umkreis zittern lässt, und trommelt sich auf die stahlharte Brust. Sein sehniger Leib schimmert ölig in der Sonne, die Bizepse wölben sich wie riesige Würste, der kantige Schädel kann Steine schneiden. Der Mann spuckt aus, der Speichel ätzt ein Loch in die Erde. Dann ruft er in den Urwald hinein, tot fällt ein Vogel vom Baum.

Peter Tauber ist ein richtiger Mann geworden, seit er nicht mehr Generalsekretär der weichgespülten CDU ist. Jetzt ist er hartgekochter Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium und in Beruf und Freizeit endlich ganz bei sich. Einst unterbrach er sogar sein Studium, um Panzer gegen den Feind zu schleudern und sich von der Bundeswehr bis aufs Messer drillen zu lassen. Im Laufschritt seines Lebens sollte er späterhin mehr als 400 Wehrübungstage abbeißen und zum Oberleutnant der Reserve aufgenordet werden.

Ein Kopf aus Eisen, die Glatze hart wie eine Eichel aus Beton und immer auf Zack: So präsentiert sich der Tarzan und Krieger jetzt gern. Doch Peter Tauber kann nicht jeden Tag Feinde zerstampfen und Gegner mit bloßen Händen zerkrümeln, weil er auch Politiker ist und dann den Faustkampf mit Argumenten führen muss, wenn er zum Beispiel für weniger § 218 streitet – schöne Folge der Scheißhausparole: Es würde wieder mehr Nachwuchs in die Kasernen geschwemmt werden; weshalb er, die Linken und Roten komplett überrumpelnd, auch geistig und fleischlich taugliche Einwanderer willkommen heißt.

Scharmützel mit Piraten

Willkommen ist Peter Tauber selbst überall, wo Bundeswehr draufsteht. Gutgelaunt besucht er deshalb die Kameraden im Stahlbad von Afghanistan, macht Truppenvisite in Mali und schläft nachts in einem aufgeschlitzten, noch warmen Löwen. Und wenn er am Horn von Afrika in ein Scharmützel mit Piraten gerät und die Geschosse an seinem Schädel abprallen, weiß er, warum er damals in die Politik gegangen ist.

Nachdem der äußere Schweinehund 1989/90 besiegt worden war, stieß er 1991 zur Jungen Union vor und rückte 1992 in die CDU ein, eroberte die kommunalen Parlamente seiner engeren, unbefestigten Heimat in Wächtersbach und im Main-Kinzig-Kreis und übernahm 2007 das Kommando in der CDU Gelnhausen; ohne nennenswerten Widerstand drang er 2008 in den Landesvorstand der Hessen-CDU vor und marschierte 2009 im Deutschen Bundestag ein.

Im Jahr 2013 schien er gesiegt zu haben, als Angela Merkel ihn zum Generalsekretär und Meister über das Schicksal von Hunderttausenden Parteimitgliedern beförderte. Doch was folgte, war nicht die ewige Weltherrschaft, sondern die totale Niederlage und bedingungslose Kapitulation: Trotz seiner grenzenlosen Einsatzbereitschaft an allen Fronten ging die Schlacht nach vier blutigen Jahren verloren, die CDU erlebte im Wahlkampf 2017 ihr Stalingrad. Da brach selbst ein aus Stahlplatten gemeißelter Peter Tauber zusammen, musste im Lazarett neu zusammengebaut werden.

Marathonläufer ohne Hirn

Aber da musste er durch, um durchzumüssen! Und er konnte das müssen, weil er auch auf einem Nebenkriegsschauplatz bis ans Limit austrainiert war: als Marathonläufer, als Zivilist. Wenn nach dreißig Kilometern der Körper dem Hirn endlich davonlief, schwamm Peter Tauber im Glück. Doch was sind dreißig, vierzig Kilometer gegen achtzig, die er regelmäßig beim südhessischen Brüder-Grimm-Lauf von Hanau bis Steinau abrollt! Für Peter Tauber sind die Füße eine zweite Lunge. Und das Herz sein Hirn.

Seine dritte Lunge ist sein Auto, der stets kampfbereite schwarze Rover Defender. Vom hohen Fahrersitz aus überblickt Peter Tauber mühelos die Gefechtslage, und drückt er aufs Pedal, pockert der Motor wie ein Maschinengewehr, der Wagen brüllt vor Kraft! Es ist ein Fahrzeug wie sein Herrchen.

Kampfbereit pflügt Peter Tauber in Gelnhausen, wo er sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, mit dem Rover durch die Gassen. Hier leistet er Dienst an der Heimatfront, hat als gelernter Historiker in seiner Grundausbildung an der Hochschule Scheiße gefressen und mehr als zwanzig rund gemachte Beiträge zur Regionalgeschichte in den Orbit geschossen, über die Grimmelshausen-Schule in Wächtersbach, wo er seine Gymnasialzeit abgedient hat, oder über den Sprung „Vom Schützengraben auf den grünen Rasen. Der Erste Weltkrieg und die Entwicklung des Sports in Deutschland“ – eine Studie über gut verschwisterte Wehr- und Leibesertüchtigung, für die er pfundsgenau der Richtige war, ist und sein wird.

Denn Peter Tauber, der sich die Koordinaten seiner Heimatstadt ins Fleisch hat tätowieren lassen, weiß, dass das Leben kein Mädchengymnasium ist. Er ist ein ganzer Kerl und will es bleiben. Weshalb er sicher ist, nicht irgendwann bei einer Wehrübung oder einem Marathon in Stücke zu gehen!

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