: Sahras Mördergrube
Wagenknecht und Venezuela. Eine Analyse
Gestern ließen zwei Nachrichten aufmerken, die zunächst einmal nicht zusammenpassten: „Angebliches Massengrab sorgt im Saarland für Aufregung“, meldete die Nachrichtenagentur AFP – und kurz darauf: „Schweres Erdbeben erschüttert Venezuela.“ Venezuela und das Saarland – so weit entfernt und doch so nah. Ist nicht allein das schon verdächtig? Denken Sie mal darüber nach!
Denn im Saarland wohnen nicht weit von dem „angeblichen“ Massengrab in Mettlach Sahra Wagenknecht und ihr Gatte Oskar Lafontaine. Beide wichtigen Linken-Kräfte haben gerade die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ gegründet. Und in Venezuela regiert mit Nicolás Maduro ein ehemaliger Busfahrer. Und wer, wenn nicht ein Busfahrer, der die ganze Fahrt über auf seinem Platz sitzt und sitzt und sitzt, ist prädestiniert dafür, aufzustehen? Denken Sie mal darüber nach!
Hatte doch Wagenknecht einst ihre unverbrüchliche Liebe zum ersten großen Führer Venezuelas bekannt. Sahra besuchte Hugo, den verehrten Chávez, um danach die „angenehme Atmosphäre“ zu loben, die Opposition verantwortlich zu machen für die „bürgerkriegsähnliche Situation“ und um schließlich aufzuschreien: „Hände weg von Venezuela!“ Aber liegen ein Aufschrei und ein Aufstehen nicht dicht beieinander? Denken Sie mal darüber nach!
Dabei passieren diese mehr als geheimnisvollen Dinge im abseits gelegenen Saarland, wo das „Massengrab“ inzwischen als Friedhof aus dem 19. Jahrhundert identifiziert wurde, kurz nachdem der jetzige starke Mann Venezuelas fünf Nullen auf den verknitterten Geldscheinen des Pleitelandes hat streichen lassen. Ein weiteres wirtschaftliches Erdbeben durch die Hand Maduros. Aber stehen nicht bei jedem Erdbeben die Toten aus ihren Gräbern auf und laufen als Zombies durch die Gegend? Denken Sie mal darüber nach!
Und könnte nicht das Massengrab im Saarland ein spiegelverkehrtes Menetekel sein? Für alle Wagenknecht-Fans, die die große Freundin Venezuelas immer noch inbrünstig verehren, aber eines Tages mit ihrem Herzen für Sahra vielleicht in einer Mördergrube landen? Und ist dies letztlich nicht eine offensichtliche Warnung an Maduro, Wagenknecht und Lafontaine, die Kirche im Saarland zu lassen? Denken Sie bitte ernsthaft mal darüber nach!
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