DIE WERBEPAUSE: Vom Leder gezogen
„Es befremdet mich sehr, Ihre zunehmend beleidigende, klischeehafte Schreibe über Leute in Bayern zu lesen.“ Es war, das darf gesagt sein, kein schöner Wochenbeginn, als unsere Chefredaktion uns beim traditionell die taz-Woche eröffnenden Weißwurstfrühstück mit dieser harten Kritik konfrontierte. Der Brief von Leserin Birgit Kübler aus Regensburg ließ uns im Zuzeln der köstlichen Fleischwaren innehalten.
Waren wir wirklich so grundbayernfeindlich in unserer Denke und Schreibe? Wir werden das hier ausdiskutieren. Nur, liebe Frau Kübler, das nun Folgende müssten Sie halt schon auch sehen: Den „Bavarian leisure suit, brown“ vom Modelabel „Monaco di Bavaria“ – den haben wir uns nicht hier in Berlin-Kreuzberg ausgedacht. Zum einen haben wir nämlich schon genug Jogginanzugträger in unserem ja bekannt problematischen (Dr. Sarrazin!) Wohnumfeld; zum anderen wissen wir trotz Berliner Bildungskrise halt, dass die Landeshauptstadt München im Italienischen nicht „Monaco di Bavaria“, sondern „Monaco di Baviera“ heißt.
Liebe Frau Kübler, die eine Bitte hätten wir: Schreiben Sie auch einen Brief an das Modelabel „Monaco di Bavaria“. Vielleicht mit dem Satz (nur als Anregung!): „Wenn sich die Preußen über uns lustig machen, dann ignorieren wir das nicht einmal. Aber wenn die eigenen Leute anfangen zu spinnen – das schmerzt.“ Herzlich AMBROS WAIBEL
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