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leserInnenbriefe

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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Irgendwie verlogen

„Eine Graswurzelbewegung“

taz bremen vom 21. 7. 18

Die Umwidmung zu Wochenendhausgebieten wird zu teureren Pachten führen, da der Höchstbetrag, wie es ihn für Kleingartengebiete gibt, wegfallen wird. Die Umwidmung wird zu einer Nivellierung und Rückgang der Artenvielfalt führen. Tür und Tor für den pflegeleichten Zierrasengarten werden geöffnet. Einheitsgrün statt Kleingartenvielfalt wird das Ergebnis sein. Wochenendhausgebiete manifestieren noch mehr die Versiegelung in Kleingartengebieten. Und irgendwie ist es doch auch verlogen. Man weiß doch, dass schon heute gelegentlich dort auch übernachtet wird. Aus diesem Zustand wird durch die Ausschreibung zu Wochenendgebieten schnell ein Dauerzustand.

Allenfalls die Zusammenlegung mehrerer Kleingärten, das Abreißen von Gebäuden und die Vergabe an Kleingärtnergruppen ermöglicht erst die gemeinsame Bearbeitung von Flächen. Aber sicher nicht die Erlaubnis, für einzelne sich einen kleinen Gartenpalast auf „seine“ Parzelle hinzustellen.

Ich als Teil einer anderen ökologischen Graswurzelbewegung möchte mich weiterhin an der Vielfalt in Kleingartengebieten erfreuen können statt an unsozialen teurerem Einheitsgrün in Wochenendhausgebieten. Rudolf Fissner, taz.de

Umwidmung ist nicht zielführend

„Eine Graswurzelbewegung“

taz bremen vom 21. 7. 18

Die Umwidmung in Wochenendgebiete betrifft Eigenland, das nicht vom Landesverband der Gartenfreunde verwaltet wird. Es ist nicht zielführend, die Gruppen gegeneinander auszuspielen. Der Landesverband der Gartenfreunde ist meiner Meinung nach die einzige Institution in Bremen, die seit Langen die Interessen der Kleingärtner vertritt. Damit tritt er auch für die Erhaltung des ökologisch wertvollen Grüns in der Stadt ein. Den Kleingärtnern gegenüber hat er aber auch eine soziale Verpflichtung. Die Kosten der von ihm verwalteten Kleingärten sind durch einheitliche Schätzung geregelt und so spekulativem Marktgeschehen entzogen. Die Gärten bleiben verlässlich für jeden preiswert erschwinglich. Die gesetzliche Bedingung dafür, dass das so bleibt, ist die Einhaltung des Bundeskleingartengesetzes. Darauf hat der Verband zu achten. An diesem Gesetz orientiert sich die im Artikel kritisierte Bremer Gartenordnung (im Artikel „Kleingartengesetz“ genannt). Diese ist in Abstimmung mit allen Vereinsvorständen in Überarbeitung und wird sicherlich auch weiterhin die Zukunft der Kleingärten in Bremen absichern. Denn Kleingärten sind meines Wissens wieder das Ziel von jungen Familien geworden. Klaus Lies, Bremen

Bei den Fakten bleiben

Leserbrief „Bremische Provinzposse“

taz bremen vom 16. 7. 18

Keine falsche Information über das Fahrrad-Leihsystem in Paris, bitte! Dieses hat mit festen Stationen zehn Jahre lang hervorragend funktioniert. Bis es zu Beginn dieses Jahres einem neuen Betreiber übertragen wurde. Der hat als erstes auf eine nicht funktionierende Elektronik umgestellt, sodass die Entleihe nur noch zufällig möglich war. Nun versucht er verzweifelt, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Währenddessen sind in der Tat stationsungebundene Leihfahrradsysteme aufgetaucht. Über deren Erfolg lässt sich noch nichts sagen. Über die beachtliche Rate an demoliert herumliegenden Rädern dieser Systeme allerdings schon. Also immer schön bei den Fakten bleiben. Gerhard Syben, Bremen

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