piwik no script img

was tun in bremen?

Sa, 30. 6., 12 Uhr, Weserpark

Dabeisein ist echt alles

Seit 2016 veranstalten die Bremer Philharmoniker einen Symphonic Mob, bei dem, anders als bei Olympia, Dabeisein wirklich alles ist: Gewinnen wird nicht, wer am höchsten geigt, am schnellsten den Schlussakkord erreicht oder am weitesten zu vernehmen ist. Sondern alle 225 Hobbymusiker*innen im Alter zwischen 8 und 81 Jahren, die mit den Profis vom Orchester unter Leitung von Florian Ludwig Stücke von Georges Bizet, Franz Schubert und Rom-Preisträger Gordon Kampe aus Herne aufführen. Und mit ein wenig Glück auch die Zuhörer*innen.

Sa, 30. 6., 18 Uhr, Forum Kirche, Hollerallee 75

Wohlklang des Zorns

Schön anzuhören sind sie, die Lieder von Karla Lara, und tanzbar sind sie oft auch. Aber aus den Texten spricht der Zorn: „Nos matan por ser mujeres, nos matan queriendo atarnos,“ also: „Sie töten uns, weil wir Frauen sind, sie töten uns im Wunsch, uns zu fesseln, sie töten uns, weil sie uns weder verbiegen noch anbinden können“, so beginnt „Por ser mujeres“, ihr vielleicht berühmtestes Chanson, das den Femizid in ihrer Heimat Honduras anprangert. Ebenso besingt sie Landgrabbing, Vertreibung und Korruption. Seit Mitte der 1980er-Jahre tritt die in Tegucigalpa geborene Künstlerin als Sängerin auf, und „unser Gesang“, hat sie einmal das damalige Entstehen der honduranischen Liedkultur beschrieben, „wurde rebellisch, er konnte gar nicht anders sein, es waren die Notwendigkeit und die Konsequenz, die ihn dazu bestimmten“. Kunst, die sich nicht bloß in den Dienst zivilgesellschaftlichen Engagements stellt, sondern ein Teil von ihm ist, Musik, die besser als jede Rede die politischen Anliegen übersetzt und Lyrik – mitunter auch von bedeutenden honduranischen Dichtern wie Roberto Sosa –, die unmittelbarer als jede Untersuchung die Ungerechtigkeit offenbaren, das ist, was beim Konzert mit Karla Lara 14 Tage nach ihrem Geburtstag zu erleben ist. Über die Zustände in Honduras soll dabei auch gesprochen werden.

ab Sa, 30. 6., bis So, 14. 10., Weserburg

Meister von morgen

13 Meisterschüler*innen der Hochschule für Künste zeigen ihre Werke in der Weserburg – und eine Karin-Hollweg-Preisträgerin ihrer Siegerarbeit: Die Jury hat Zhe Wang aus der Klasse von Rosa Barba für ihre dokumentarische Videoinstallation „my working parents“ die zweimal 7.500 Euro Preisgeld zugesprochen – die erste Rate zum Verprassen, die zweite zweckgebunden für die Realisierung einer Einzelausstellung. (bes)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen