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Ein Fahrrad im Abo

Das niederländische Start-up Swapfiets bietet seine Fahrräder jetzt auch in Bremen an

Von Karolina Meyer-Schilf

Nur eine Woche nach dem plötzlichen Aus von Lime Bike eröffnet in Bremen ein Fahrradverleiher mit komplett anderem Konzept: Das niederländische Start-up Swapfiets bietet ab sofort eine Art Abo-Modell für Fahrräder an. Das funktioniert so: KundInnen schließen ein monatlich kündbares Abo ab und bekommen das Rad nach Hause geliefert. Wenn mal was kaputt geht, genügt ein Anruf, und Swapfiets holt das Rad innerhalb von zwölf Stunden zur Reparatur wieder ab. Dauert diese länger als fünf Minuten, erhalten die KundInnen einfach ein anderes Rad. Das Ganze kostet 17,50 im Monat, enthalten ist außer den Reparaturen auch eine Diebstahlversicherung.

80 Fahrräder mit Sieben-Gang-Schaltung und blauen Vorderreifen stehen in drei verschiedenen Größen ab heute bereit, derzeit 18 MitarbeiterInnen kümmern sich um Vertrieb, Transport und Reparaturen.

Gegründet haben Swapfiets erst im vergangenen Jahr drei Studenten der TU Delft. Seither ist das Unternehmen, das in seinen Reparaturwerkstätten auch Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigt, auf rasantem Wachstumskurs. Mittlerweile gibt es Swapfiets in 22 Städten in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Bremen ist der zweite deutsche Standort nach Münster. In Vorbereitung sind Göttingen und Hamburg sowie eine Expansion nach Dänemark.

Nicht nur für die KundInnen, sondern auch für die Stadt ist das Konzept der Niederländer attraktiv: „Wir begrüßen es sehr, dass Swapfiets jetzt auch in Bremen ist“, sagt Jens Joost-Krüger von der Wirtschaftsförderung Bremen. Bei Anbietern, die die Stadt mit stationslosen Leihfahrrädern fluten, bestehe die Gefahr, dass die Stadt mit kaputten Rädern zugemüllt werde.

Das soll bei Swapfiets nicht passieren: „Wir sind in erster Linie ein Servicegeschäft“, sagt Standortleiter Lucas Vroemen. „Swapfiets ist der Lückenschluss zwischen dem Kauf eines eigenen Fahrrads und einem Leihfahrradmodell, wie es etwa der Weser-Kurier plant“, sagt Joost-Krüger.

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