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Schwieriger Start

Seit November gibt es „Jara“, einen Treffpunkt für junge Flüchtlinge am Alex

Der neue Jugendtreff am Ale­xanderplatz ist in den ersten Monaten nur zögerlich angenommen worden. „Viele Jugendliche waren über den Winter nicht auf dem Platz“, sagte die zuständige Sozialarbeiterin Kathrin Lehnen vom Verein Moabiter Ratschlag. Etwa seit Ostern laufe es allerdings besser. „Eigentlich geht es jetzt erst richtig los.“

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie will mit einer Bewertung des Projekts noch abwarten, räumt aber ein: „Derzeit werden weniger junge Geflüchtete erreicht als erwartet“, teilte eine Sprecherin mit. Das habe auch mit der verstärkten Polizeipräsenz vor Ort zu tun, deretwegen inzwischen weniger junge Geflüchtete auf den Platz kämen.

Der Treff „Jara“ (Jugendaktionsraum Alexanderplatz) ist ein bunt bemalter Container zwischen dem Roten Rathaus und dem Fernsehturm, er liegt etwas abseits am Bauzaun der Baustelle der BVG. Die Eröffnung war im November 2017. Zwei Sozialarbeiterinnen und ein Erzieher sind abwechselnd vor Ort und machen Freizeitangebote wie Tischtennis und Beach­volleyball.

Zuvor hatte sich der Alexanderplatz zum Treffpunkt junger Flüchtlinge entwickelt. Kriminelle versuchten, sie für den Drogenhandel anzuwerben. 140.000 Euro für ein Jahr wurden für „Jara“ bereitgestellt – zuvor hatte die Sozialarbeit am Alexanderplatz keinen festen Ort.

In den kalten Monaten hätten die Mitarbeiter vor allem mit Obdachlosen zu tun gehabt, die in Notunterkünfte vermittelt wurden, sagt Kathrin Lehnen. Auch musste der ursprünglich kahle Container gemütlicher werden: Es gibt jetzt eine improvisierte Küche, Sitzgelegenheiten und eine Ausstellung mit Fotos und Sprüchen von Jugendlichen. (dpa)

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